Die Wand steht vor der Tür, zumindest wenn man dem Panikmeister Karl Lauterbach Glauben schenken soll (Anm.d.Red.: Manchmal habe ich das Gefühl, der meint mit der imaginären Wand gar nicht die Omikron-Welle, sondern es ist sein heimlicher Wunschtraum, jedem Deutschen eine reale vor die Tür zu mauern, damit die Durchseuchung verhindert wird). Wenn der Bundesgesundheitskaspar auch mal wieder mit seiner Strategie der Einschränkungen vollkommen falsch liegt, hat er wenigstens mit seiner Metapher recht. Die Infektionszahlen explodieren, wie, nebenbei gesagt in jedem Land dieser Welt, das auf eine Impfung mit einem unangepassten Impfstoff, statt aus Klugheit oder schnödem Geldmangel auf die Durchseuchung gesetzt hat.
Wie schon vor ein paar Tagen erwähnt, ich bin bei dem Thema raus und kümmere mich nicht mehr um die Regeln, die ohnehin in jedem Bundesland verschieden sind und nur ihre Sinnlosigkeit gemein haben. Ich gehe essen, in den Einzelhandel, fahre nächste Woche in den Skiurlaub und machen auch sonst alles (Anm.d.Red.: Wie das geht als Ungeimpfter? Kein Kommentar, aber es ist legal!). Wenn ich Symptome bekomme, bleibe ich zu Hause, bis sie weg sind. In dem Zeitraum werde ich mich mit Schnelltests so lange testen, bis diese wieder negativ sind. Eines werde ich aber sicher nicht machen, einen PCR-Test.
Das liegt zum einen daran, dass Herr Lauterbach und seine RKI-Mischpoke, nachdem sie den Genesenen-Status von 6 auf 3 Monate reduziert haben, sich die paar Tage, die dann, nach durchlaufener Corona-Infektion noch bleiben, getrost dorthin schieben können, wo niemals die Sonne scheint. Der wahre Grund ist dagegen ebenso traurig wie wenig überraschend und zeigt einmal mehr, dass diese Regierung in Sachen Corona sich mit ihrer Null-Covid-Strategie rhythmisch ins eigene Knie schießt. Ich habe es von Anfang an für eine Schnapsidee des Bundesgesundheitskaspars gehalten, mit allen Mittel die Infektionszahlen bei der hochansteckenden Omikron-Variante begrenzen zu wollen, zumal es kaum schwere Verläufe gibt und das Gesundheitssystem nicht mehr überlastet wird. Besagte ´alle Mittel´ sind bekanntlich nicht nur begrenzt, sondern sie führen bei einem positiven PCR-Test auch umgehend in die Quarantäne. Dort sitzen dann ohne Symptome und, meist noch nicht einmal erkrankt, unter anderem die, von Lauterbach stets vielzitierten Infrastruktur-relevanten Teile der Bevölkerung, statt dafür zu sorgen, dass die Krankenhäuser, Arztpraxen, Schulen geöffnet bleiben, die Feuerwehr kommt, wenn es brennt und wir nicht plötzlich im Dunkeln sitzen, wenn im Kraftwerk alle Mitarbeiter in Quarantäne sind. Nicht das Virus macht die Notfallpläne notwendig, sondern die Tatsache, dass Karl Lauterbach und auch einige Länderministerpräsidenten nicht akzeptieren wollen, dass Omikron nicht gefährlich ist oder weil sie immer noch hoffen mit ihrem Alarmismus weitere fünf Leute von der Impfung zu überzeugen.
Aber es kommt noch schlimmer, denn es zeigt sich gerade, dass mit den sogenannten Schutzmaßnahmen gegen die ´Lauterbachsche Wand ´, zwar kaum Infektionen verhindert werden, die Infrastruktur dagegen aber katastrophal sabotiert wird.
Dazu muss man wissen, dass der Bundesgesundheitsminister aufgrund der hohen Ansteckungsgeschwindigkeit die PCR-Testkapazitäten von bisher 1,6 Mio. pro Woche auf derzeit 2 Millionen und demnächst bis auf 3 Millionen hochschrauben will. Dies führt per se schon zu vermehrten Quarantäneaufenthalten und schießt die Infrastruktur sicher schon hier und da an, denn es sollte inzwischen allgemein bekannt sein, dass ein positiver PCR-Test den Betroffenen unabhängig von seinem Impfstatus in die Quarantäne befördert, aus der er erst wieder herauskommt, wenn ein PCR-Test frühestens nach fünf Tagen negativ ist (Anm.d.Red.: Die Zeiträume bei den verschiedenen Impfstati, beziehungsweise Genesenen oder gar Ungeimpften sind noch länger, aber mir zu konfus, um sie hier zu detaillieren. Es sollte nur angemerkt sein, dass auch ein negativer PCR-Test bei einem Geboosterten nach meinen Informationen aus der Praxis auch gerne mal 14 Tage dauern kann). Das eigentliche Problem ist aber, dass nicht der negative PCR-Test selbst, sondern das Gesundheitsamt, das auf Basis dieses negativen Tests das Ende der Quarantäne anordnet (Anm.d.Red.: Geht man ohne diese Freigabe arbeiten und wird erwischt, kann es mit bis zu 25.000€ zu Buche schlagen. So gerne geht dann doch wohl niemand arbeiten, als dass er ein solches Risiko einginge).
Auch schon vor der Pandemie wussten wir, dass die Damen und Herren diesen Arbeitsplatz nicht gewählt haben, um arbeitszeitmäßig Bäume auszureißen und auch nicht unbedingt weil sie die wahren Kompetenzwunder sind oder hier mit Aufopferung ihre altruistische Ader ausleben. Es war also wenig verwunderlich, dass im Verlaufe der Pandemie die Gesundheitsämter, abgesehen von den Sommermonaten, nie mit der Betreuung der Corona-Fälle nachkamen. Die Zeit, die bei der Kontaktverfolgung draufgeht, kommt natürlich noch on top (Anm.d.Red.: Ich habe den Sinn dieser schwachsinnigen Übung wie auch, in diesem Zusammenhang, den Nutzen einer Corona-App nie eingesehen. Dummerweise ist die Kontaktverfolgung aber ein essentieller Faktor, wenn man dem Null-Covid-Wahn verfallen ist und so werden hier seit zwei Jahren Ressourcen und Steuergelder sinnlos vernichtet). Zu den seligen Zeiten der ersten drei Wellen führte das regelmäßig dazu, dass die Betroffenen meist erst eine Nachricht vom Gesundheitsamt erhielten, als die Quarantäne, die damals noch 14 Tage betrug, vorbei war.
Wenn also in der Omikron-Welle die Infektionen explodieren und die PCR-Kapazitäten fast verdoppelt wurden, kann man eigentlich schon ahnen, was gerade passiert. Trotzdem ein kurzes Beispiel aus einer mir bekannten Arztpraxis, bei der die Sprechstundenhilfe mit einem positiven PCR-Test und ohne Symptome in die Quarantäne ging (Anm.d.Red.: Früher zu seligen Influenza-Zeiten ist man erst nach Hause gegangen, wenn man Symptome verspürte. War man vorher schon infektiös und ein Kollege steckte sich an, dann war das nichts Besonderes. Allenfalls mal eine scherzhaft gemeinte Anspielung ´Die Grippe habe ich von dir`. Inzwischen sind wir bekanntlich so weit, dass man sich bei einer Corona-Infektion erst zufrieden gibt, wenn man einen gefunden hat, der am besten böswillig den sogenannten Super-Spreader gespielt hat. Meist kommt ein Ungeimpfter da gerade recht, auch wenn es, insbesondere wegen der unerkannten Impfdurchbrüche vollkommener Schwachsinn ist). Nach ein wenig Husten und Halsweh war die Dame nach 5 Tagen wieder fit und der entsprechende PCR-Test negativ. Nur vom Gesundheitsamt kam nichts. Also war ein Anruf fällig. Warteschleife Platz 40. Nach genau 40 Minuten war sie dann auf Platz 39. Man kann sich nun ausrechnen, wie lange die arme Frau noch in der Warteschleife hängen würde, selbst wenn vor ihr ein paar Leute aufgeben oder, wahrscheinlich an Corona versterben. Der Versuch endete dann erfolglos irgendwo auf Platz 25, weil – Trommelwirbel – das Gesundheitsamt Feierabend machte und der Besetztton ertönte. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Es ist schon lächerlich genug, dass die arbeitende Bevölkerung in dieser speziellen Situation, in der die relevante Infrastruktur ohnehin durch den falschen Umgang mit Omikron angeschossen ist, sich nach wie vor überhaupt eine Freigabe von diesen Nasenbohrern auf dem Amt holen muss. Aber die Tatsache, dass das Bundesgesundheitsministerium diesen Show-Stopper von Mitarbeitern in Arztpraxen fordert, lässt einen nur noch resigniert abwinken. Dieser Fall ist sicher kein singuläres Ereignis, sondern man kann davon ausgehen, dass gerade andere in ähnlicher Situation nicht arbeiten gehen können und hier Schließungen wichtiger Einrichtungen dank der Unfähigkeit der Verantwortlichen vorprogrammiert sind.
Die betroffene Sprechstundenhilfe arbeitet übrigens wieder. Allerdings nicht, weil sie die Warteschleife überlebte, sondern ihre Freundin, die in der Zentrale der Stadtverwaltung arbeitet, sie dort zufällig entdeckte und vorzog. Andere Infrastruktur-relevante Bevölkerungsteile haben sicherlich nicht so viel Glück (Anm.d.Red.: Nebenbei bemerkt, die betroffene Praxis musste nur aus dem Grund nicht kurzzeitig schließen, weil die zweite, ungeimpfte Arzthelferin immer noch kerngesund ist. Die Betroffene dagegen war doppelt geimpft und geboostert). Die Regierung ist sich dieses Problems sicher bewusst, aber hält wie üblich, wenn es peinlich wird, die Klappe. Den Medien fällt ohnehin schon lange nichts mehr auf. Hier berichtet man derzeit noch über die Sorge der Labore, die womöglich durch die neue Fülle der PCR-Tests überlastet sein könnten. Mehr noch, man ergeht sich in guten Ratschlägen, wie man weitere PCR-Laborkapazitäten schaffen könnte. Kollaps der Infrastruktur mit Ansage. Da kann man nur hoffen, dass Omikron beim Durchseuchen schneller ist, als der Bundesgesundheitskaspar mit seinen Massnahmen.