Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man lachen. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz in dieser Pandemie gedacht oder in diesem Blog geschrieben habe. Gerade noch erzählt uns die Regierung in spe noch, es wird keinen Lockdown geben und schon machen noch diese Woche wahrscheinlich die Kneipen und Restaurants zu. Gerade noch versichert die Politik uns, es wird keine Impfpflicht geben und schon ist sogar die CDU dabei über eine beschleunigte Einführung zu diskutieren. Gerade hat der Reporter von ´welt´ noch gesagt, dass selbige wahrscheinlich mit Bußgeldern durchgesetzt werden soll und es natürlich nicht bedeutet, dass Menschen mit Gewalt in die Impfzentren gebracht werden, und schon klopft es an meiner Tür.
Ich halte inzwischen alles für möglich, mache mir Sorgen um dieses Land und habe keine Ahnung, wie es dahingehend in der Restbevölkerung aussieht. Glaubt man den Medien, bin ich ohnehin ein einsamer, verstörter Irrer, auf den das impfbegeisterte Restvolk mit Kopfschütteln und Abscheu herabblickt und überzeugt ist, dass ich das Virus und damit den Tod in die Welt trage (Anm.d.Red.: Keine Ahnung, wieso ich ständig mit Leuten rede, die meiner Meinung sind oder zumindest das Impfen als freie Entscheidung ansehen. Aber wie gesagt, Irre sollen sich angeblich auch Menschen einbilden, die überhaupt nicht da sind). Ich habe es langsam satt, dass mir Politiker seit Monaten einzutrichtern versuchen, dass sie kompetent von Experten beraten werden und deshalb nur einen Weg aus der Pandemie sehen, gleichzeitig aber noch zu blöd sind, um zu begreifen, dass verpflichtende Tests für ihre Strategie unabdingbar wären. Es sind meist übergewichtige, nicht selten ältere Leute, denen man ansieht, dass sie das letzte Mal Sport gemacht haben, als sie ihr Alibistudium für die zukünftige Politikerlaufbahn absolviert und meist irgendwann abgebrochen haben und bei denen man inzwischen auch ohne ärztliche Grundkenntnisse erkennen kann, dass hier auch fünf Boosterimpfungen gleichzeitig wahrscheinlich nicht vor einem schweren Verlauf schützen werden. Sie schaffen es Medien und Intensivmediziner für sich sprechen zu lassen, die dauernd mit eindringlicher Stimme zum Impfen aufrufen, während man Bilder von Intensivpatienten sieht, die komischerweise allesamt aussehen wie Helge Braun, nur halt von hinten und mit dem Gesicht im Kopfkissen (Anm.d.Red.: Gleichzeitig haben die Verantwortlichen in den Krankenhäusern, trotz angeblicher Überlastung und 20% weniger Personal durch fatale politische Fehlentscheidungen und -planungen, scheinbar immer noch die Zeit tolle Initiativen zu planen und durchzuführen, wie zum Beispiel die bunte Illumination der Intensivstationszimmer das Krankenhauses in Rosenheim. Sie geben gerne und viele Interviews, empfangen Kamerateams und führen durch die überlasteten Stationen. Wenn Intensivpfleger vor dem Krankenhaus für höhere Löhne demonstrieren, kann es drinnen nicht so heikel aussehen. Wenn Angestellte von Kliniken dann auch noch gegen die Impfpflicht für Pflegepersonal auf die Straße gehen, ist das ein Hinweis dafür, dass es auch bei Eingeweihten mit der uneingeschränkten Impfbegeisterung durchaus nicht so weit her sein kann, wie es uns die Medien tagein tagaus erzählen. Ich habe gelernt vorsichtig zu sein, wenn ich bemerke, dass der Koch nicht in seinem eigenen Restaurant isst).
Mir ist kein Kind, kein Jugendlicher, kein Profisportler, kein Hobbysportler, ja eigentlich niemand bekannt, der mit gutem körperlichem Allgemeinzustand im mittleren Alter ´an´ oder ´mit´ Corona gestorben ist (Anm.d.Red.: Eigentlich kenne ich niemanden, der an Corona gestorben ist. Nur einen der kurzzeitig ins Krankenhaus gekommen war, aber auch hier ist Sport und Ausdauer seit Jahrzehnten Fehlanzeige gewesen). Alle anderen Risikogruppen in meinem Umfeld sind geimpft und haben, so Gott will, alles getan, um sich nicht anzustecken oder einen milden Verlauf zu bekommen. Was auch gut ist, welche Langzeitschäden soll ein 70-jähriger schließlich auch noch bekommen. Es tut mir leid es so deutlich sagen zu müssen: Aber wieso sollte ich, der keine bekannten Vorerkrankungen hat, jeden Kartoffelchip zwei Mal umdreht bevor er ihn futtert, Dauergast in der Frischwarenabteilung des Supermarktes ist und leidlich regelmäßig 10km am Stück rennt, Angst vor einem Virus haben, das in meinem Alter offensichtlich nur fette, qualitativ mies ernährte oder vollkommen unsportliche Mitmenschen bedroht? (Anm.d.Red.: Wobei Adipositas genaugenommen eine Vorerkrankung darstellt und noch vor der Pandemie als weit verbreitete Krankheit unserer Gesellschaft lebhaft diskutiert worden war). Ich fahre gewöhnlich und oft mit einem 35 Jahre alten Fiesta mit 130km/h auf der A2, habe keinen Airbag und mich trennen nur Pappdeckel-dünne Bleche von den LKW mit ihren übermüdeten Fahrern um mich herum. Bei aller Panik vor Corona, aber es geht in diesem Leben auch um Wahrscheinlichkeiten!
So beuge ich mich in dieser Zeit der hohen Infektionsrate, die die Politik sehenden Auges selbst verschuldet hat und diesem unsinnigen Lockdown für Ungeimpfte. Die Kontaktbeschränkungen gehen mir, wie schon im letzten Jahr am Allerwertesten vorbei. Ich bin stets getestet und symptomfrei und ich treffe auch keine Freunde, Verwandte und/oder Gleichgesinnte gegen ihren Willen. Alle haben sich für ihre Person vorher frei für eine Impfung oder eben das Risiko einer Ansteckung entschieden (Anm.d.Red.: Wobei Ersteres bekanntlich nicht mehr vor letzterem schützt).
Es mag sein, dass dieser Blog heute ein wenig hart und unversöhnlich ausgefallen ist, aber ich spüre, wie sich in mir eine zunehmende Abneigung gegen die Zustände in meinem Land aufbaut, nicht nur wegen Corona. Es ist mehr dieser autoritäre Führungsstil der Politik, der sich während der Pandemie unauffällig, aber unaufhaltsam etabliert hat und inzwischen den Mainstream beherrscht. Er lässt keinen Platz für eigene Entscheidungen, noch nicht einmal für andere Meinungen, spaltet die Gesellschaft und versucht sie zu etwas zu formen, dessen endgültige Form mir allerdings noch nicht in Gänze klar ist. Ich weiß nur, es wird mir nicht gefallen.
Ich sehe aber an den Demonstrationen gegen die Regierungsmaßnahmen, dass bereits viele so denken. Es ist Nonsens, wenn die Medien behaupten, diese Bürger würden sich nicht genügend von rechten Aufrührern abgrenzen und sich damit, wie es so schön heißt, ´gemein machen´. Dabei frage ich mich die ganze Zeit, wie sonst, als mit öffentlichen, aber friedlichen Verweigern der Regierungsmaßnahmen, das Individuum auf die eigene Sichtweise und den Dissens mit den Verantwortlichen aufmerksam machen soll? Es stimmt, dass an den Demos auch äußerst fehlgeleitete Subjekte teilnehmen, aber die Meisten von ihnen waren auch schon vor der Pandemie für die Gesellschaft verloren. Ich befürchte jedoch, dass durch den neuen Führungsstil der Bevormundung gerade immer mehr in die Arme von Extremisten getrieben werden. Ich mag mich noch dagegen verwehren können. Aber wie viele andere mit weniger Interesse an Details und täglicher Recherche können das nicht? Ein kluger Handwerker hat einmal gesagt: ´Nach fest kommt ab´. Alle sogenannten demokratischen Parteien sollten sich bei ihrem aktuellen Handeln hin und wieder an dieses Credo erinnern, denn noch ist davon auszugehen, dass die nächste Wahl kommt und wenn die Geduldsschraube erst einmal abgerissen ist, könnte es übel werden.