Pandemie der Geimpften, Teil 2

Fangen wir einmal da an, wo es am Freitag aufgehört hat. Da hat der Präsident des Weltärztebundes Montgomery am Mittag, bei seiner Ungeimpften Hetze wohl eher ungewollt rausposaunt, dass sich die Zahl der Corona-Patienten, die trotz Impfung auf deutschen Intensivstationen liegen in nur zwei Monaten von 10 auf 25% mehr als verdoppelt hat. Ich weiß natürlich nicht, ob das der Auslöser war oder einfach mal ein paar Leute schon vorher mal ein wenig darüber nachgedacht haben, was eigentlich schon seit Monaten auf der Hand lag, nämlich dass es eine riesige Menge an Impfdurchbrüchen geben muss, um überhaupt so viele Geimpfte auf die Intensivstationen zu bekommen.

Wie auch immer, das Thema hat dann am Abend bei Maybrit Illner eine ganz neue Dynamik bekommen und das lag wie üblich nicht daran, dass Reporter die richtigen Fragen gestellt hätten, sondern, dass mal wieder ein Talkshowgast nicht so vorhersehbar reagiert hat, wie es sich der Chefredakteur wünschen würde. Die Rede ist von der Allgemeinmedizinern Dr. Katzenstein. Den Namen muss man sich wahrscheinlich nicht merken, denn er dürfte in der Liste der Menschen, die zum letzten Mal bei einer Talkshow eingeladen wurden, seit letzter Woche ganz oben stehen (Anm.d.Red.: Ganz im Gegensatz zu den ebenfalls eingeladenen Verfechtern des Mainstreams, die sich über die Casa Kimmich im Speziellen und Ungeimpfte im Allgemeinen ausließen und auch brav lieferten. Ich habe auch eine Top Ten Liste, allerdings tragen sich dort nur Coronatiker und andere Corona-Halbwahrheitenerzähler ein, die sich mit dämlichen Aussagen hervorgetan haben. Dieses Mal kamen der Hamburger Bürgermeister und Johannes B wie Bumsbirne Kerner hinzu, auch wenn sie es ebenfalls nicht an Karl Lauterbach vorbeigeschafft haben. Der Fernsehmoderator äußerte sich in der vollkommen überflüssigen Diskussion um die Haltung von Joshua Kimmich dergestalt, dass gerade Leistungssportler exponiert wären, um einen schweren Verlauf zu bekommen. Ich rate dem Mann einfach mal dazu, sich vorher die Zahlen reinzuziehen, bevor man dumm rumplappert. Mir ist kein Bundesligakicker bekannt, der in Folge von Corona auf der Intensivstation gelandet oder gar gestorben wäre. Mir ist noch nicht einmal bekannt, dass Leistungssportler überhaupt vermehrt zu schwereren Verläufen neigen. Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher war sich nicht dagegen nicht zu schade, seine eigenen Leistungen zu glorifizieren, indem er einfach mal die unter 18-jährigen aus seiner Impfstatistik subtrahierte und mit diesem billigen Taschenspielertrick die eigene Hamburger Impfquote von 65 auf 86% pimpte. Da sieht man mal wieder mit welchen armseligen Manövern man SPD-Wähler verarschen kann). Eingeladen war sie eigentlich als Impfbefürworter, die in ihrer Praxis brav und unspektakulär ihre Patienten impft. Zum ersten Mal hellhörig wurde ich, als sie widersprach, dass ihre Patienten beim Thema Impfen von sogenannten Vorbildern wie Joshua Kimmich negativ beeinflussen lassen würden. Da sah man schon allenthalben enttäuschte Gesichter, denn bis auf Boris Palmer, der am eigenen Leibe tagtäglich erfährt, was diese neue Erregungs- und Empörungsdemokratie jeden Tag an Shitstorms für seine liberalere Meinung im Umgang mit dem Virus bereithält, wollten eigentlich alle anderen Talkshowgäste den Fußballer am coronalen Pranger sehen (Anm.d.Red.: Ich kann noch verstehen, dass einige Fußballer sich im Fernsehen wichtigmachen wollen und über die Entscheidung eines Kollegen mit 1,4er Abi-Schnitt urteilen, ohne selbst überhaupt einen eigenen Schulabschluss zu besitzen, es hört aber auf, wenn  eine Medizinethikerin wie Alina Buyx, die auch anwesend war, auf diesen Zug aufspringt. Vollkommen daneben ist aber, dass Bärbel Bas, die ohnehin nur dank einer zwanghaften Frauenquote Bundestagspräsidentin geworden ist, mit einer ihrer ersten Aktionen gleich mal ihre Position missbraucht, um Druck auf eine Privatperson auszuüben sich impfen zu lassen). Den eigentlichen Hammer brachte Frau Dr. Katzenstein aber erst ein paar Minuten später. Maybrit Illners Gäste hatten sich, wie so oft in diesen Talkshows, wenn es um Ungeimpfte geht, mal wieder bei dem Thema festgeplaudert, was man diesen uneinsichtigen Gesellschaftsschweinen alles verweigern würde, wenn sie in diesem Lande etwas zu sagen hätten. Ganz vorne dabei immer die 2G Diskussion für Restaurants. Als dann die Reihe an besagter Allgemeinmedizinerin war, sich klar für den Ausschluss der Ungeimpften am öffentlichen Leben auszusprechen, erklärte Frau Dr. Katzenstein, sie würde sich in einem Restaurant, in dem nur ungetestete Geimpfte und Genesene säßen, also 2G unwohler fühlen, als in einem 3G Restaurant, in dem wenigstens die Ungeimpften negativ auf das Virus getestet wären. Während man noch die Ratlosigkeit der anwesenden Coronatiker, ob einer solchen blasphemischen Aussage, förmlich mit den Händen greifen konnte, setzte die Dame noch einen drauf und vermutete darüber hinaus, dass die Situation sich unnötig durch die Entscheidung verschärft hätte, die Tests seit einigen Wochen kostenpflichtig anzubieten. Dadurch hätte man vor allem erreicht, dass sich Geimpfte bei Symptomen viel weniger testen lassen. Damit sagt sie genau das, was ich seit Wochen vermute und hat so ungewollt eine komplette Runde mit Impfbefürwortern ins Trudeln gebracht. Ein lohnenswerter Abend.

 

Gut, alle Äußerungen von Frau Dr. Katzenberger sind inzwischen sehr gründlich in der Nachbereitung ignoriert worden, trotzdem hat sich seit diesem denkwürdigen Donnerstag eine neue Diskussion verselbständigt (Anm.d.Red.: Wie bereits erwähnt, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann, dass es mit der Talkshow zusammenhängt, aber seit Freitag wurde dann endlich das Thema Impfdurchbrüche in den Medien in der Form thematisiert, wie ich es eigentlich bereits seit dem 10.09.21 in meinem Blog, ´Pandemie der Geimpften´ erhofft hatte). Natürlich gelten die Ungeimpften immer noch als die Schmarotzer der Nation, der die armen unterbezahlten Pflegekräfte auf den Intensivstationen mit ihrer Anwesenheit ärgern und auch die unsägliche Diskussion über 2G wird fortgeführt, obwohl ein negativ getesteter Ungeimpfter definitiv sicherer für die Gesellschaft ist als ein ungetesteter Geimpfter mit einem Symptom-losen Impfdurchbruch. Also auch wenn es nach wie vor darum geht, den Ungeimpften mit Einschränkungen einen einzuschenken, in der Gewissheit, dass sie ihre Meinung zwar nicht ändern, aber man sich als braver Geimpfter dann besser fühlt, hat man wenigstens eingesehen, dass hier ein großes Risiko schlummert und denkt inzwischen laut darüber nach, wenigstens für exponierte Bereiche, wie beispielsweise Alten- und Pflegeheime, eine Testpflicht für alle einzuführen. Ein sinnvoller Schritt zum Schutz der Risikogruppen, auch wenn es an dem sinnlosen Aktionismus, der sonst gerade wieder Fahrt aufnimmt, nichts ändern wird.