Man konnte die Uhr danach stellen. Die Ankündigung, die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen zu lassen, war noch nicht einen Tag alt, da fielen schon alle möglichen Interessengruppen mit Schuhen und Strümpfen über den noch amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn her. Die altbekannten Hardliner wie Prof. Janssens begannen sofort wieder hektisch die Trommel einer drohenden Überlastung des deutschen Gesundheitssystems zu rühren, obwohl er noch nicht mal selber sagen kann, wo die ganzen schwerkranken Corona-Patienten überhaupt herkommen sollen. Deshalb schwurbelte er nebulös von immer mehr Jüngeren, die gefährdet sein könnten. Um ein paar Intensivpatienten mehr zusammenkratzen zu können, scheute er darüber hinaus sogar nicht davor zurück ein Tabu anzusprechen und wies auf die steigende Zahl an Impfdurchbrüchen mit schweren Verläufen hin. Eine Tatsache, die ich bereits vor einiger Zeit angemerkt hatte, von Politik und Medien aber konsequent totgeschwiegen wurde, um bei der Aufrechterhaltung des Impfdruckes auch weiterhin die Ungeimpften beschuldigen zu können (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 10.09.21, ´Pandemie der Geimpften´). Wenn der gute Professor dafür mal keinen Ärger bekommt.
Auch bei den Kontzrollnazis sorgt die Aussicht, dass demnächst die geknechtete und stets argwöhnisch kontrollierte Restbevölkerung allen Ernstes wieder für sich selbst entscheiden darf, wie sie mit ihrer Gesundheit umgehen will, für Heulen und Zähneknirschen. Wenn keiner mehr dazu gezwungen werden kann, in Innenräumen eine Maske zu tragen, dürfte auch bei diesen, bisher so glühenden Befürwortern des Regelungswahns von heute auf morgen alle Regeln wieder in die Tonne gekloppt werden. Wozu sollte man als Coronatiker der ersten Stunde diese dämliche Maske tragen, wenn man andere nicht mehr dazu ermahnen kann.
Natürlich gab es auch entspanntere Ansichten, wie die des Virologen Klaus Stöhr, der schon seit langem zu den etwas gemäßigteren Stimmen im Corona-Wahnsinn gehört. Er bestätigt meine Vermutung, dass einfach nicht mehr genug Menschen durch Corona gefährdet sind, um eine Aufrechterhaltung des Pandemie-Gesetzes rechtfertigen zu können.
Letzten Endes sind alle Meinungen zu der Ankündigung von Jens Spahn unwichtig, bis auf eine. Und der hat auch prompt geliefert. Allein schon wegen der gerade wieder steigenden Infektionszahlen (Anm.d.Red.: Oh Wunder, denn es ist Corona Saison) musste Karl Lauterbach heute angesichts der Pläne des Bundesgesundheitsministerns den Daumen senken.
Angesichts der ständigen ´Immer einer mehr wie du´- Mentalität des SPD-Gesundheitsexperten musste die CDU nicht unbedingt eine Wahrsagerin bemühen, um diese Reaktion vorauszusehen. Mit der klaren Absage Lauterbachs zu den Plänen Spahns kann es nun nur noch zwei mögliche Zukunftsszenarien geben. Entweder muss Olaf Scholz als Kanzler den Empfehlungen seines designierten Gesundheitsministers folgen und sich mit einem Weiterbestand des Pandemiegesetzes gleich mal beim Volk unbeliebt machen oder aber er zieht Karl Lauterbach aus dem Regierungspostenpoker heraus. Einen Minister zu ernennen, der gleich zu Amtsantritt seine eigenen Forderungen nicht durchzusetzen vermag, dürfte sogar in linken Parteikreisen keine Option sein (Anm.d.Red.: Wir werden wohl nie erfahren, ob Olaf Scholz gestern bei seinem Parteikollegen angerufen und gebettelt hat, angesichts dieses Dilemmas ausnahmsweise einfach mal die Klappe zu halten). Ein alternativer Ministerposten ist, trotz des traurigen Haufens, aus dem der zukünftige Kanzler sonst so wählen muss, glücklicherweise keine Option. Wir reden schließlich immer noch von Karl Lauterbach.