We don´t need no education!

Über die ganze Sorge, dass unser Land nach der Bundestagswahl von einem Rudel ahnungsloser Fantasten und steuergeldverschwendender Gutmenschen regiert wird, vergisst man gerne, dass parallel dazu auch noch die Corona-Krise existiert. Meiner Meinung nach hat etwas, was den Namen verdienen würde, zwar nie weniger existiert als heute, aber während sich die CDU ins Abseits manövriert, rennen die bekannten Coronatiker aus dieser Partei, allen voran Jens Spahn, immer noch fröhlich umher und reden eine vierte Welle herbei, wahrscheinlich um ihre, mit der Pharmaindustrie vereinbarten Abnahmemengen für Impfdosen zu erreichen. Wenn ich mir die Lockerungen in Resteuropa so ansehe, bin ich überzeugt, die CDU wäre mit einem Ende der pandemischen Lage und einer daraus unmittelbar folgenden Lockerung aller Corona-Regeln beim Volk besser angekommen und würde aktuell immer noch vor der SPD liegen. Aber was weiß ich denn schon?

Nach dem Blick nach Griechenland und einem kurzen Abstecher in den Bundestagswahlkampf ist es also mal wieder an der Zeit, auf die Corona-Lage zu blicken. Heute wurde im Bundesrat die längst überfällige Entscheidung durchgewunken, nach der nicht mehr die Inzidenz, sondern endlich die Bettenbelegung als Maß der Corona-Situation gilt. (Anm.d.Red.: Aber nicht zu früh freuen, es geht um die Zahl der Krankenhausbetten. Eigentlich hätte ich mir die Zahl der Intensivbettenbelegung gewünscht, denn jetzt werden noch mehr Patienten sinnloserweise in die Statistik eingehen, nur weil der obligatorische Corona-Test vor der Hämorriden-Operation positiv war. Ich bin mir nicht sicher, ob genau das der Grund für die Wahl dieser Zahl war. So kann die Corona-Lage ganz leicht im Herbst bei Bedarf irreführend dargestellt werden, zumal weder in die Statistik eingeht, ob Corona überhaupt der Einlieferungsgrund war und im Nachgang auch nicht, wie schwer der Corona-Verlauf gewesen ist. Hätte man ernsthaft nach einer brauchbaren Zahl gesucht, die rechtzeitig vor einer Überlastung des Gesundheitssystems zu warnen vermag, wäre nur die Zahl der Hospitalisierungen in Frage gekommen, die ´wegen´ und nicht auch zufällig ´mit´ Corona eingeliefert wurden). Damit ist man in Regierungskreisen zwar ein Jahr später auf einen wenigstens ähnlichen Trichter gekommen, den Experten wie Prof. Streek, aber auch Dilettanten wie ich bereits September 2020 für gut und logisch erachteten, aber man will schließlich nicht zu viel klagen. Es muss schließlich auch Tierärzte und Bankkaufmänner geben. Es wäre halt nur schön gewesen nicht zu Corona-Zeiten und nicht in diesen Positionen.

Leider hat sich an allen anderen coronalen Baustellen in meiner Abwesenheit wenig bis nichts Sinnvolles getan (Anm.d.Red.: Das beginnt schon damit, dass sich die Bundesländer noch nicht einmal einig sind, wo die kritischen Grenzwerte bei der Hospitalisierung zu setzen wären. Während Berlin bei 20 von 100.000 Einwohner auf Intensiv eine Obergrenze zieht, schellen in Meck-Pomm schon bei 15 Patienten die Alarmglocken. Das übliche föderale Chaos in Sachen Corona. Allerdings befürchte ich, dass diese Zahl viel zu niedrig gewählt wurde. Siehe oben, die Wahl des Kennwertes ist per se falsch. Wenn im Herbst die Infektionen explodieren, hat man schnell mal 15 Corona infizierte zusammen, die allesamt zufällig ´mit´ Corona eingeliefert wurden, aber eigentlich wegen Herzinfarkt, Autounfall oder gar einem geplanten Eingriff hospitalisiert wurden. Ein sehr gefährliches Pflaster, über das ich noch nicht zu gehen vermag und dass uns schneller wieder in eine herbeigeredete Katastrophensituation mit Lockdown führen kann, als man denkt). Im Gegenteil, gerade heute haben die beiden Spezialisten Spahn und Wieler auf der Bundespressekonferenz wieder einmal, ohne belastbare Zahlen zu liefern, über die Existenz einer vierten Welle fantasiert und eine, meiner Meinung nach, völlig aus der Luft gegriffene Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems prognostiziert. Der RKI Chef hat dabei ein neues Wort gelernt und redet inzwischen von einem ´fulminanten´ Infektionsverlauf im Herbst, wenn sich nicht endlich alle impfen lassen.  

Nun mag es sein, dass einige erst noch das Wort nachschlagen mussten. Trotzdem ist es mir unerklärlich, wieso da niemand mal kritisch nachfragt, woher dieses Horrorszenario, angesichts leerer Intensivbetten trotz steigender Infektionszahlen, eigentlich herkommen soll (Anm.d.Red.: Von den Todeszahlen fange ich gar nicht mehr an. Wir wissen alle, was von 20 ´an-/mit-´Corona-Toten täglich zu halten ist, wenn ohnehin jeden Tag 2500 Menschen in diesem Land im Durchschnitt sterben). Noch nicht einmal zu Hochzeiten von Corona haben sich die düsteren Prognosen zur Überlastung des Gesundheitssystems bewahrheitet. Wieso zeigt niemand Lothar Wieler den medialen Vogel, wenn er auf Basis einer hochansteckenden, aber harmloseren Deltavariante und zu 100% geimpften Risikogruppen solchen Schwachsinn verbreitet?

Natürlich sind die Infektionszahlen hoch, aber vollkommen irrelevant, denn zurzeit wird sich hauptsächlich in den Schulen angesteckt. Anders ausgedrückt in einer Altersgruppe, denen das Virus ohnehin wenig, bis nichts anhaben kann.  Da muss doch jedem die Frage auf den Nägeln brennen, wieso der Schulbetrieb immer noch eingeschränkt ist und man Kindern beziehungsweise Schülern durch sinnlosen Masken- und Quarantänewahnsinn weiter eine halbwegs vernünftige Entwicklung verwehrt (Anm.d.Red.: Die Betonung liegt auf ´halbwegs´. Angesichts des, für die kindliche Entwicklung viel zu überfrachteten digitalen Zeitalters, sozialer Netzwerke und durchgedrehter Helikoptereltern ist, auch ganz ohne Corona schon genug Hopfen und Malz für die kommenden Generationen verloren). Wen sollen die lieben Kleinen denn auch noch anstecken? Zunächst einmal sich untereinander. Das bedeutet aber nichts anderes als eine schnelle Durchseuchung bei niedrigem Risiko auf einen schweren Verlauf. Es ist mir zunächst vollkommen unverständlich, wieso alle Verantwortlichen diesen Automatismus mit aller Macht verhindern wollen, zumal auch in dieser Altersgruppe die Risikogruppen schon seit Langem geimpft sind. Letzten Endes ist es auch vollkommen sinnlos. Sobald die lieben Kleinen Schulen und Kitas verlassen haben, treffen die meisten ohnehin kurz darauf zum Spielen, in teils komplett neuen Konstellationen zusammen. Dann natürlich ohne Maske (Anm.d.Red.: Die paar Coronatiker unter den Eltern, die ihren Nachwuchs seit Pandemiebeginn abschotten, fallen dabei sicher nicht ins Gewicht. Außerdem dürften diese armen Kinder später viel schlimmere Probleme haben als eine Corona-Infektion). Bleiben als mögliche Infektionsziele also eigentlich nur die Ungeimpften. Die aber haben sich, meist sogar nach reiflicher Überlegung, gegen eine Impfung entschieden und damit das Risiko einer Infektion bewusst in Kauf genommen (Anm.d.Red.: Nachdem man uns nacheinander als Splittergruppe der Verschwörungstheoretiker, Impfverweigerer und zum Schluss als Angsthase bezeichnet hat, wurde heute eine neue  Kampagne über die Medien verbreitet, nach dem der Ungeimpften einfach zu faul sei, um einen Termin zu machen.  Deshalb ist man in den Reihen der Coronatiker nun überzeugt, die Impfkampagne wäre mit tollen Aktionen zu retten. Beim FC Bayern war man scheinbar besonders kreativ und will eine Aktion starten, bei der jeder, der sich zu einer Impfung in der Allianz Arena entscheidet, danach die echte Meisterschale berühren darf. Zunächst einmal eine Kampagne, die Schalke auch mittelfristig eher nicht starten wird. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es sich eventuell um eine Fake-News handelt, eins weiß ich genau. Langanhaltender Brechreiz wäre bei den meisten, dank der Umgebung sicher eine Nebenwirkung der Impfung). Außerdem kenne ich keine Berichte, nach der sich diese Sozialgefährder, wie sie Spahn und Söder so gerne nennen, vermehrt vor Schulen rumtreiben. Die drei Impfgegner unter den Lehrern dagegen, für die man im Lager der Corona-reduzierten Meinungsfreiheit gerade völlig überzogen eine Impfpflicht fordert, werden die Krankenhäuser und noch weniger die Intensivstationen überlasten.

Nirgendwo in der Pandemie habe ich bisher weniger Argumente gehört als in der Strategie-Diskussion für Kitas und Schulen. Das soll etwas heißen, denn in den letzten 18 Monaten wurde dem geneigten Corona-Skeptiker so manche Halbwahrheiten zugemutet, aber selten entbehrten die ergriffenen Maßnahmen mehr jeglicher Grundlage als beim ständigen Öffnen und Schließen von Schulen und Kitas. Heute wurde ein Beschluss der Kultusminister, nach dem bei einem positiven Corona-Befund nicht mehr gleich die ganze Schulklasse in Quarantäne geschickt werden soll, gefeiert, als hätte man eine Medizin gegen galoppierende Dummheit gefunden.

Doch nicht nur die geringe Gefahr, die von dieser Altersgruppe unter 20 Jahren ausgeht oder für selbige besteht erzeugt ein gewisses Unverständnis für die überzogenen Maßnahmen an Schulen und in Kitas. Es ist auch festzustellen, dass die aktuellen hohen Inzidenzen, die an einigen Schulen in sozialen Brennpunkten, dank der Türkei-Verarsche nach den Sommerferien (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 13.08.21, `Pandemie der Ungeimpften´) auf bis zu 800 explodierten, mit Vorsicht zu genießen sind. Zunächst einmal findet man ohnehin in einer Altersgruppe, in der die meisten ungeimpft sind, auch die meisten Infektionen, besonders wenn der Rest zu 75% geimpft ist. Es ist also wenig verwunderlich, dass die unter 20-jährigen etwa 50% der stetig steigenden täglichen Neuinfektionen ausmachen.

Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass hier auch am meisten getestet wird. Wenn gerade ganz Deutschland kaum negative Antigen-Tests braucht, um normal zu leben (Anm.d.Red.: Geimpfte ohnehin nicht und Ungeimpfte kommen bei der entspannten Lage meist auch ohne Antigen Test aus. Ich als Ungeimpfter habe seit Wochen für die Gastronomie keinen gebraucht), Schüler sich dagegen zweimal die Woche testen müssen, wo sonst als in den Schulen werden sich wohl die meisten positiven Tests und damit Verdachtsfälle auf Corona finden? Verdachtsfälle, die dann einen PCR-Test nach sich ziehen, der in die Statistik eingeht. Wenn man dann noch in die RKI Statistik schaut und feststellt, dass, seit Schulbeginn in den großen Bundesländern, die PCR-Testkapazitäten um 40% hochgefahren wurden, muss man sich nicht wundern, wenn man gerade in Schulen mehr findet.

 

Keinen scheint es also zu interessieren, dass gerade die Schüler Opfer einer vollkommen überzogenen Corona-Schutzkampagne werden und die wichtigste Zeit ihres Lebens, in der sie sich entwickeln und lernen sollen, zum Teufel geht. Hier würde ich mir wünschen, dass diese bekloppten Helikoptereltern sich einmal darum kümmern würden. Schließlich rennen die sonst auch wegen jedem Scheiß im besten Fall zum Schuleiter und im schlimmsten Fall zum Anwalt, nur weil sie, in ihrer überbordenden Betriebsblindheit, die himmelschreiende Blödheit von klein Leni-Sofia als Inselbegabung deuten. Stattdessen bleiben Kinder ohne Not seit Anfang 2020 regelmäßig zu Hause oder werden mit Masken malträtiert, ohne dass auch nur ansatzweise eine Gefahr bestünde. Weder für sich selbst, noch für die Gesellschaft.