Ich fühle mich im Moment ohne permanentes Dauerglotzen der Nachrichten sehr wohl, zumal wenig Überraschendes passiert. Das Infektionsgeschehen ist nahe Null. Die Inzidenz wird von immer mehr Experten als Kennwert für die Infektionsentwicklung und damit Grundlage für Beschränkungen als unbrauchbar abgelehnt (Anm.d.Red.: Gut, das wusste der Teil der Experten, die seit Pandemiebeginn nicht in den Medien gehört werden, schon seit Monaten. Siehe dazu mein Blog vom 23.10.20, `Personalien`). Die Delta-Variante wird dagegen unermüdlich und unverständlicherweise zum Schreckgespenst aufgebaut. Ansteckender, aber weniger gefährlich. Bei den derzeitigen Infektionszahlen also vollkommen sinnbefreite Panikmache. Dahinter lauert schon die Lamda-Variante, wie ntv mir heute mitteilte (Anm.d.Red.: Da hatte ich wohl richtig gezählt, bin ich doch in meinem Blog vom 16.06.21, `Delta Force´ bereits beim Kappa gewesen, während einige im Bundestag noch uninformiert irgendwo beim Epsilon rumlungerten). Trotzdem muss die Impfkampagne durchgezogen werden. Schließlich hat man der Pharmaindustrie blühenden Landschaften für die nächsten Jahre vorausgesagt und wahrscheinlich bereits einiges an Vorkasse erhalten. Besonders Jens Spahn und Karl Lauterbach möchten entgegen den Empfehlungen der Impf-Stiko durchsetzen, dass auch Kinder endlich an die Nadel kommen. Unverantwortlich könnte man meinen, aber bei 15 Millionen zusätzlichen Impflingen und damit einem 2-stelligen Prozentsatz vom unter Druck stehenden Coronatiker schlecht zu ignorieren (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 27.05.21, ´Der Impfpimpf´). Um die Impfbereitschaft hochzuhalten und damit den Strom der Impfwilligen für den Herbst vorzubereiten, hat man leider auch irgendwo in den letzten Monaten vergessen, den Geimpften die Freiheiten zurückzugeben, die man ihnen eigentlich als Möhre vor die Nase gehalten hatte. Ich bin nicht sicher, ob es schon jedem aufgefallen ist, aber ein Geimpfter hatte bisher und nun auch nach den Lockerungen allerorten nicht einen einzigen Vorteil gegenüber einem renitenten Impfverweigerer wie mir. Wie es aussieht wird er für seine proaktive Handlungsweise maximal mit einer noch nicht erforschten Spätfolge der Impfung belohnt werden, aber höchstwahrscheinlich nicht mit Freiheiten, die Impfskeptikern dagegen zukünftig verwehrt werden.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass alle die Uhr danach stellen können, dass der Tanz um die Corona-Einschränkungsreigen wieder von vorne los geht, sobald wir wieder über einer Inzidenz von 10 liegen,. Die Politik hat aus dem bisherigen Pandemieverlauf nichts gelernt, dieselben Experten werden gehört und man starrt weiter auf die Zahl der Neuinfektionen, als Grundlage der Inzidenzberechnung, wie das Kaninchen auf die Schlange, auch wenn diese immer kürzer wird, zumindest vor den Impfzentren (Anm.d.Red.: Ich weiß, war ein schlechtes Wortspiel, aber nichtsdestotrotz ist die Impfkampagne offensichtlich an ihren Grenzen angekommen. In den Medien wird verbreitet, es wäre eine abnehmende Impfbereitschaft, weil die coronale Gefahr Sommerpause macht und der eigene Urlaub sich mit zweiten Impftermin überschneidet. Ich dagegen würde eher sagen, es bleiben bei einer 60%-igen Impfquote langsam nur noch die Teile der Bevölkerung, denen auch schon die Grippeimpfung schon seit Jahren am Allerwertesten vorbeigeht. Die medial verbreitete 85%-ige Impfbereitschaftsquote in diesem Lande - nicht zu verwechseln mit der willkürlich vom RKI erklärten Quote zur Erreichung der Herdenimmunität, die nur zufällig in identischer Höhe liegt - ist meiner Meinung nach euphemistisch ausgedrückt ein stark geschönter Wert).
Dabei wäre es gerade jetzt wichtig auf die Zahl der schweren Verläufe zu schauen, wie es schon seit der ersten Welle diverse pragmatischere Experten wie beispielsweise Prof. Streek fordern. Die bleibt nämlich auf konstant niedrigem Niveau, was man gerade sehr schön in England beobachten kann, wo die Infektionszahlen aufgrund der Delta-Variante durch die Decke gehen. Trotzdem kommt nichts auf den Intensivstationen an, weswegen Kack-Frise Boris Johnson ausnahmsweise mal etwas Sinnvolles tut und die Corona-Beschränkungen aufhebt. Bei uns sehe ich allerdings schwarz. Spätestens wenn unsere türkischen Mitbürger aus ihrem Sommerurlaub aus Zentralanatolien zurückkehren, werden die Infektionszahlen wie letztes Jahr sprunghaft ansteigen (Anm.d.Red.: Wie schon im letzten Jahr hat man die Auseinandersetzung mit der türkischen Community in Deutschland gescheut und die Türkei rechtzeitig für die Sommerferien von der Liste der Risikogebiete genommen). Auch wenn sich dann voraussichtlich keine schweren Verläufe nachweisen lassen, werden wir dann wieder den altbekannten machtgeilen und geltungssüchtigen Politikern ausgeliefert sein, die kein Problem haben für ihre egoistischen Ziele ein Land einzusperren und zu ruinieren.
Allerdings gibt es diverse Interessengruppen, die von einem erneuten Start des coronalen Einschränkungstanzes bis hin zu teilweisen Lockdowns profitieren würden. Ich rede dabei noch nicht einmal von Leuten wie mir, obwohl ich jeden Lockdown irgendwie genossen habe, zumal ich mich ohnehin mit jedem getroffen habe, den ich sehen wollte (Anm.d.Red.: Für alle anderen hatte ich sogar mit den lächerlichen Kontaktbeschränkungen eine gute Ausrede). Gut, die haben mir etwas gefehlt, aber man muss auch die Vorteile sehen: Kein Gedränge mit schlecht reichenden Menschen dicht an dicht, leere Straßen, leere Skipisten und leere Strände waren der Lohn für jeden, der die Corona-Lügen der Bundesregierung nicht geglaubt hat und die üblichen Hygieneregeln des menschlichen Zusammenlebens beachtet hat. Nein, ich rede von den Millionen von Haustieren, die sich Familien im Lockdown besorgt haben, weil ihre geistige Kapazität nicht ausreichte, um die nervenden Blagen anders zu beschäftigen. Sie hätten so wenigstens eine weitere Galgenfrist, die sie zwar ungeliebt in irgendeinem deutschen Haushalt verbringen dürfen, statt vergessen in einem Tierheim. Letzte Woche wurde berichtet, was eigentlich schon lange abzusehen war: Mit Beginn der Urlaubszeit in einem geimpften Umfeld mit unproblematischen Pandemiegeschehen ohne Einschränkungen werden nun verstärkt die armen Kreaturen ausgestoßen, die sich irgendwelche Vollidioten ohne nachzudenken als Zeitvertreib für sich und die Familie während des Lockdowns ins Haus geholt haben. Aus den süßen kleinen Hundewelpen und Kätzchen sind dann völlig überraschend ausgewachsene Haustiere geworden oder aber die Anfangseuphorie beim neuen Kaninchen, Meerschweinchen oder Fisch hat sich schlagartig gelegt. Plötzlich waren sie gar nicht mehr so süß und die verzogene Kinderschar im Homeschooling hatte auch keine Lust mehr den Stall sauber zu machen oder Gassi zu gehen. Da saßen sie dann wortwörtlich in der eigenen Scheiße, aber wenigstens hatten sie ein Dach überm Kopf und Futter (Anm.d.Red.: Wahrscheinlich auch nur eine naive Vorstellung meinerseits. Ich will nicht wissen, wie viele dieser Viecher, die zum Zeitvertreib gekauft wurden, nun unter schrecklichsten Bedingungen vor sich hinvegetieren müssen und wahrscheinlich auch noch aus Spaß oder Frustbewältigung gequält werden). War die Situation schon angespannt, haben die Sommerferien nun das ganze Ausmaß der Katastrophe ans Licht gebracht. Zurzeit werden so viele Haustiere wie noch nie einfach weggeworfen. Im besten Fall werden sie in die Tierheime gebracht, häufig werden sie aber auch einfach auf dem Weg in den Urlaub ausgesetzt. Wer also dachte, der Klassiker mit dem angeleinten Hund an der Autobahnraststätte würde irgendwo als schlechter Witz aus den 80ern verstauben, der irrt gewaltig. Die neue Generation von Egoisten geht sogar noch weiter. Während der deutsche Idiot vor 40 Jahren noch so etwas wie ein Schamgefühl hatte und das Vieh irgendwo unerkannt ausgesetzt hat, wird er heute einfach im Tierheim vorstellig und stellt die Mitarbeiter vor die Wahl, das Haustier zu nehmen, weil er es ansonsten einfach rauswirft und in Urlaub fährt. Wie muss man drauf sein, ein Tier, das man seit einem Jahr in der Pandemie in der Familie hatte als Geisel zu verwenden, um seine egoistischen Ziele zu erreichen?
Die Gesellschaft indes, die sich immer noch vormacht, dass die deutsche Bevölkerung in der Pandemie zusammengerückt wäre, ächtet dieses Verhalten allergings in ihrem fanatischen Irrglauben an das Gute im Menschen nicht, sondern äußert Verständnis und beginnt sogar nach Lösungen zu suchen, wie man diese Subjekte überzeugen könnte das Tier doch zu behalten. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, Unterstützung statt Strafe für Zeitgenossen, die bewiesen haben, dass ihnen jegliches Mitgefühl gegenüber dem Leben auf diesem Planeten abgeht. Es ist ähnlich wie bei den Helikoptereltern. Statt den Kindern Konsequenzen aufzuzeigen und auch bei Bedarf durchzuziehen, wird Fehlverhalten toleriert und gefördert. So rufen die Medien nun die Bevölkerung auf sich bei Bedarf keine Tiere zu kaufen, sondern aus dem Tierheim zu besorgen. Statt die rücksichtlosen Tierquäler an den Pranger zu stellen werden nun die Arbeitgeber aufgefordert zu erlauben Tiere mit ins Büro zu nehmen. Was kommt als nächstes in der Work-Life Balance? Hunde Kantine oder bezahltes Gassi-Gehen während der Arbeitszeit? Für mich ist dieses Verhalten nur ein Beweis, dass sich mit Corona das Verhalten der Menschen nicht geändert hat. Die Pandemie und der falsche Umgang damit bringt es nur verstärkt ans Licht und da können alle noch so sehr gendern und politisch korrekt reden, um sich selber vorzugaukeln, der Mensch hätte sich weiterentwickelt. Am wahren Zustand der Gesellschaft ändert das überhaupt nichts und dieser ist armseliger als je zuvor. Trotzdem schönes Wochenende!