Münchhausens Erben

Zwei Studien wurden heute veröffentlicht, die, wie so oft in der Pandemie, dem Gott des Offensichtlichen huldigen. Anders ausgedrückt, sie bestätigen das, was unsereins auch mit ein bisschen Nachdenken schon vor Monaten herausgefunden hatte. Zunächst hat heute die Universität Duisburg-Essen verkündet, sie habe 190.000 PCR Tests ausgewertet und bemerkt, dass dieses Werkzeug nicht geeignet ist, das Pandemiegeschehen abzubilden und somit auch nicht, um darauf basierende Einschränkungen und Lockdowns zu rechtfertigen. Allerdings ist jetzt schon abzusehen, dass es die Regierung, wie auch immer sie sich im Herbst zusammensetzen möge, nicht daran hindern wird, auch in der dann kommenden Corona-Saison dieselben Fehler vollkommen unbeeindruckt noch einmal zu machen, um, auf Basis von windigen Zahlenmodellen, die Bevölkerung erneut sinnlos zu knechten. Die eigenen Feigheit vor unangenehmen Entscheidungen unter dem Deckmäntelchen der Volksgesundheit zu verpacken hat schließlich bisher sehr gut funktioniert.

Die zweite Studie kommt von der Leopoldina, die ebenfalls wenig überraschend festgestellt hat, dass die Schüler durch Homeschooling und Wechselunterricht im vergangenen Schuljahr in etwa so viel gelernt haben, wie sonst während den Sommerferien. Also gar nichts! Teilweise ist sogar ein Rückgang des Bildungsniveaus festzustellen. Ein netter Euphemismus, den das Institut hier verwendet, bedeutet es doch nichts anderes, als dass Kinder und Jugendliche dank Corona und dem falschen Umgang damit zunehmend verblöden. Das kann eigentlich niemanden verwundern, denn auch in den Generationen zuvor hat es nie besonders viele Kinder und Jugendliche gegeben, die außerhalb der Schule freiwillig lernten, sieht man von den Nerds aus der ersten Reihe mal ab. Damals lockten allerdings alternativ noch Aktivitäten, die wenigstens den Gesundheitszustand oder die kognitiven Fähigkeiten förderten. Heutzutage wird die neu gewonnene Freizeit jedoch stets dazu genutzt, sich die, mit dem exzessiven Gebrauch von Facebook, YouTube und Co. sturmreif geschossene Murmel noch weiter leerzubomben, während man sich irgendwelche ungesunde Scheiße reinstopft (Anm.d.Red.: Merke, solange Zucker vegan ist, kann er nicht schlecht sein).

Nun hätte mich diese Studie der Leopoldina nicht weiter aus dem Sattel gehen lassen. Schließlich habe ich das bereits in diversen Blogs entsprechend vorausgesagt. Doch dann kam Karl Lauterbach. Nach einem langen Wochenende mit meist nur einem Interview pro Tag ist der Mann offensichtlich auf Turkey. Deshalb drängt es diesen bekannten Virologen, Epidemiologen, Facharzt für obere und untere Atemwege, sowie wahrscheinlich auch alle dazwischen, Ernährungsexperten, Finanzspezialisten, Projektmanager sowie Koryphäe in gastronomischen und kulturellen Belangen montags mit Macht in die Medien. Irgendein Thema gibt es schließlich immer. So oder so ähnlich muss der gute Karl heute Morgen gedacht haben und hat kurzerhand sein Diplom in Pädagogik und Kinderpsychologie rausgekramt, um sich damit vor irgendeine Kamera zu drängen und sein angestautes Mitteilungsbedürfnis vom Wochenende loszuwerden.

Ich weiß nicht, was mich mehr ärgert: Das hirnlose Corona-Gebrabbel von Karl Lauterbach, der entweder bereits durchgekaute Themen aufwärmt, beziehungsweise bei Bedarf vollkommen übertriebene Katastrophenszenarien zusammenfantasiert oder die Rundfunkanstalten, die diesen Mist auch noch unkommentiert senden. Heute hat er sich dann wie gesagt zu den Veröffentlichungen der Studie der Leopoldina geäußert und überflüssigerweise betont, dass es nicht angehen kann Kinder und Jugendliche weiterhin im Homeschooling und Wechselunterricht zu belassen. Nun könnte man die Augen verdrehen, ob eines weiteren sinnlosen Interviews mit Karl Lauterbach, was mich aber ärgert ist die Tatsache, dass es gerade dieser selbsternannte Experte war, der seit Beginn der Pandemie mit seiner ständigen „immer einmal mehr wie du“ – Panikmache alles zu Hause einsperren wollte, was nicht bei drei auf dem Baum war. Noch Anfang des Jahres brandmarkte Lauterbach alles und jeden, der es wagte die Aussetzung des  Präsenzunterrichtes an den Schulen als wenig zielführend und äußerst gefährlich zu kritisieren. Auf meiner persönlichen Liste der `überflüssigsten Personen alive´ hat er sich damit wieder eindeutig auf Platz drei vorgearbeitet (Anm.d.Red.: Ich habe mich der Übersichtlichkeit halber dazu entschlossen in dieser Liste nur Menschen mit 3-stelligem IQ zu führen. Angesicht der Existenz von Menschen wie den Wollnys, Bert Wollersheim, Cathy Hummels und den Arabern, die bei mir hinterm Haus bis nachts um drei ungestört ihre nervige Leiermusik spielen dürfen, würde man ansonsten schnell den Überblick verlieren. Ich führe schließlich in meiner anderen Liste ´Dinge, die mir nicht schmecken´ auch keine Steine oder Hundekot). Knapp hinter Baerbock und Zopf Greta, aber nun wieder deutlich vor Herrn Müller (Anm.d.Red.: Das ist ein dicker 40-jähriger Sozialpädagogikstudent im 16. Semester mit schmuddeligen Haaren und eindeutig männlicher Attitude, der letztens im Wartezimmer als `Person Müller´ aufgerufen werden wollte).

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat man Politiker, die sich in so kurzer Zeit so viele Fehleinschätzungen geleistet haben, nicht in den Medien gehypt, sondern nach einem kurzen Abschiedsstatement einfach aus dem Amt gejagt. Vielleicht liegt genau hier das Problem. Karl Lauterbach hat überhaupt keine Verantwortung und somit offensichtlich zu viel Zeit, um als Müllorakel und Keksfresser in Talkshows durch die Medienlandschaft zu reisen.