April April!

Ich habe eine interessante Entdeckung gemacht. Die Clicks auf meinen Blog verhalten sich genauso wie die Zahl der Corona-Neuinfektionen, die täglich vom RKI veröffentlicht werden (Anm.d.Red.: …und genaugenommen die Zahl der positiven PCR-Tests sind. Man kann es nicht oft genug erwähnen). Montag sind sie am niedrigsten und steigen dann im Wochenverlauf stetig an, um am Freitag ihren Höhenpunkt zu haben. Wahrscheinlich lesen dann viele die Beiträge der Woche gesammelt. Am Wochenende, an dem der Blog Pause macht, gehen die Zahlen runter. Signifikanter Unterschied: Im Gegensatz zu den RKI-Zahlen steigen dabei die Inzidenzen nicht, das heißt meine Leserschaft ist konstant, hat aber nach eigener Aussage unter schweren Wutanfällen zu leiden, muss aber nicht beatmet werden. Was ich damit sagen will? Keine Ahnung….

Heute ist mein letzter Blog vor Ostern und es zeichnet sich ein heißes Wochenende ab. Für den genervten Bürger und für die Polizei, die die Gehirnfürze der Politik in der Realität kontrollieren und durchsetzen soll. Immer mehr Städte verlieren die Nerven und erlassen eine schwachsinnige Regel nach der anderen für das Verhalten im Freien, die, um auch wirklich für die maximale Verwirrung zu sorgen, sich nicht nur örtlich, sondern auch noch Tageszeit-abhängig ändern. Dazu kommen nächtliche Ausgangssperren, beziehungsweise Verweilverbote im Freien. Der Gedanke, sofern man überhaupt blindem Aktionismus eine vorangegangene Gehirntätigkeit unterstellen sollte, dürfte klar sein. Wenn man Leute nach 21 Uhr nicht mehr auf die Straße und bestimmte Plätze lässt, versucht man nicht nur Ansammlungen von Personen unter freiem Himmel zu vermeiden, sondern auch private Feiern zu unterbinden. Die Menschen kommen zwar vor der Ausgangssperre zur Party, hinterher müssen sie aber schließlich auch wieder nach Hause. Gemeinhin ist das dann nach 21 Uhr. Es sei denn man war auf einer Bingo-Veranstaltung in der Seniorenbegegnungstsätte (Anm.d.Red.: Die finden aber gerade nicht statt, denn hier nehmen im Normalfall hauptsächlich Menschen aus Altersgruppen teil, die sich nach wie vor von der Regierung einschüchtern lassen und sich deshalb ohnehin an alle Kontaktverbote halten - obwohl sie geimpft sind). Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber wenn mich in der nächsten Zeit jemand Offizielles nachts auf der Straße allen Ernstes dumm anmacht, werde ich ihm sicher mitteilen, dass ich einen driftigen Grund habe, der ihn aber aktuell nichts angeht. Bis der Bußgeldbescheid kommt, werde ich sicher rausgefunden haben, welche Notapotheke in dieser Nacht Dienst hatte. Auf öffentlichen Plätzen zum Konsumieren von Alkohol habe ich mich ohnehin auch früher nur im Rahmen eines Straßenfestes rumgetrieben (Anm.d.Red.: Die Älteren werden sich erinnern). Nichtsdestotrotz gibt es viele Menschen, die sich bei geschlossenen Kneipen und ohne Garten und/oder Balkon bei dem angesagten schönen Osterwetter im Freien treffen wollen. Auch die Generation ´von tun und taugt nichts´ dürfte es verstärkt in diese Areale drängen, um sich auch mal wieder offline mit ihren Bros treffen zu können. Es wird langsam auch wieder wärmer draußen und mangels Präsenzunterricht, war auch Gretas freitägliche Offerte zum Schule schwänzen in den Wintermonaten keine adäquate Alternative.

Mit diesem Vorgehen, nun Plätze in den Innenstädten mit Drahtzäunen und Flatterband abzusperren, zeigt sich die rückradlose Ratlosigkeit und Dummheit der Lokalpolitik in einem geradezu biblischen Ausmaß. Zunächst einmal sagen alle Studien der angesagten und auch von der Regierung akzeptierten Experten eindeutig aus, dass eine Ansteckung im Freien zu vernachlässigen ist (Anm.d.Red.: Was die seit Monaten geltende Maskenpflicht im Freien definitiv ad absurdum führt. Das sture Festhalten an der Maßnahme ist deshalb eines der deutlichsten Zeichen, dass es der Politik schon lange nicht mehr um sinnvollen Infektionsschutz, sondern mehr um taktische Machtspielchen geht). Solche Sperrungen schränken eigentlich nur die bestehende Quadratmeterzahl öffentlichen Raumes in einer Stadt ein und sorgen so dafür, dass sich nahezu die gleiche Menge an Menschen nun auf engerem Raum anderswo knubbelt. Den Rest treibt man in den Untergrund, der gemeinhin aus geschlossenen Räumen besteht, in denen erwiesenermaßen die Ansteckung am höchsten ist. Glückwunsch an die Politik. Sie hat einmal mehr bewiesen, dass hier seit dem Tod von Helmut Schmidt nur noch machtgeile, aber unfähige Psychos beschäftigt sind, denen in der freien Wirtschaft keine Sau einen Job gegeben hat.

All das, was gerade entschieden wird, hat definitiv keinen Einfluss auf Corona. Der gern von Wieler und Spahn zitierte Beitrag zum sogenannten Wellenbrecher ist geradezu grotesk abwegig (Anm.d.Red.: So es diese Funktion überhaupt in einer Pandemie und in Realität gibt und das Wort nicht nur zum Marketing für politische Entscheidungen fungiert). Das einzige, wahrscheinliche Resultat wird eine Gegenreaktion des Corona-müden Volkes sein, dass die Durchsetzung der sinnlosen Beschlüsse als Willkür ansehen wird, insbesondere wenn dann noch solche, unwirklich anmutenden Gerichtsurteile Jogger in Hamburg dazu zwingen, eine Maske zu tragen. Dabei ist es auch nicht förderlich, dass sich augenscheinlich hauptsächlich biodeutsch aussehende Bevölkerungsteile vor den Ordnungshütern verantworten müssen, zumal sich gezeigt hat, dass die Einsicht und Zahlungsbereitschaft sinkt, die Renitenz und Gewaltbereitschaft aber steigt, je weiter südlich der EU der Migrationshintergrund der Betreffenden zu verorten ist (Anm.d.Red.: In meiner Stadt konnte ich in diesen ersten schönen Tagen beobachten, dass das Ordnungsamt verstärkt auf Plätzen in der Innenstadt und vor der Eisdiele patrouilliert, wo sich zumeist der deutsche Durchschnitts-Familien-Michel rumtreibt, aber ich es in den Parks, wo die kopfbetuchte Großfamilie ihr Picknick abhält, noch nicht gesehen habe). So oder so, die Osterfeiertage versprechen, trotz der sonst so apathischen Grundhaltung großer Bevölkerungsteile, interessant zu werden.

Bevor auch ich mich für vier Tage verabschiede, möchte ich noch zwei weitere Ereignisse ansprechen, die wahrscheinlich nicht nur bei mir auf Unverständnis stoßen. Zunächst einmal mehr eine Anmerkung zum Gerangel um AstraZeneca. Selbst wenn man sich, dank Corona, offensichtlich in der Regierung jeden Scheiß erlauben kann, ohne die Eier hochgetackert zu bekommen, sollte man auch als Bundesgesundheitsminister einsehen, wenn man verloren hat. Nach dem ganzen Hickhack um AstraZeneca, von ´keine Gefahr´ über ´Impfstopp´ und  ´U60 Verimpfung´ schließlich zu ´Erneutem Impfstopp´ und ´Ü60-Verimpfung´, sollte doch für jeden logisch denkenden Menschen klar sein, dass sich das Zeug hierzulande schlechter an den Mann bringen lässt als ein Fidget Spinner. Da ist es auch nicht gerade die Werbetrommel gerührt, wenn Markus Söder gerade sagte, dass jeder der sich TRAUT AstraZeneca nehmen sollte. Ich kann nur hoffen, der Redenschreiber wurde umgehend gefeuert. Es ist immer noch eine Impfung und nicht Russisch Roulette. Noch nicht einmal als großzügige Spende für ärmere Länder in Afrika lässt sich dieses Vakzin jetzt noch Medien-wirksam umetikettieren, zumal es gegen die südafrikanische Mutante vollkommen wirkungslos bleibt.

Aber anstatt einfach die Klappe zu halten, schlägt Spahn seinen Parteikollegen vor, doch mit gutem Beispiel voranzugehen und sich das Vakzin impfen zu lassen. Diejenigen, die gerade auf keinem Aufmerksamkeitsradar sind, stellen sich einfach tot. Bei Laschet und dem rasenden Unsympathen Laumann klappt das nicht so gut, weswegen sie sich etwas zurechtstottern, von wegen anderen, die es notwendiger bräuchten als sie selbst und man schließlich niemandem etwas wegnehmen will. Dabei kann jeder dieser anderen sehr gut auf einen Sinusvenenthrombose verzichten. Einzig Horst Seehofer redet Klartext und gibt Spahn die Antwort, die sitzt: ´Das hat nichts mit der Qualität des Impfstoffes zu tun, aber danke nein, ich lasse mich nicht bevormunden!´. Damit hat er genau das gesagt, was eigentlich jedem Bundesbürger freistehen sollte zu sagen, egal welcher Zielgruppe die Bundesregierung gerade mit sanftem Druck raten will, AstraZeneca zu nehmen (Anm.d.Red.: Vor ein paar Tagen waren es noch die Ärzte, jetzt sind es die Rentner ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei kann man hierzulande noch froh sein. In Italien wird dem Arzt, der sich AstraZeneca verweigert einfach ein Berufsverbot auferlegt). Ich kann nur hoffen Spahn gibt langsam auf, das Zeug wie sauer Bier anzupreisen, denn es stärkt in diesen Tagen nur seinen Habitus als Witzfigur.

Dann noch ein Wort zu der neuen Teststrategie, auf deren Basis unter anderem die Modellregionen arbeiten und auch Schulen und Kitas geöffnet bleiben sollen. Um das Thema weiter voranzutreiben hat beispielsweise Hamburg diese Schnelltests für Schüler und Lehrer verpflichtend eingeführt. Ich als Verfechter der Durchseuchung beim gleichzeitigen Schutz der Risikogruppen mag zwar andere Schwerpunkte beim Testen setzen, aber ich kann durchaus andere Vorgehensweisen akzeptieren, wenn dadurch wenigstens ansatzweise eine neue Strategie im Umgang mit Corona erkennbar ist. Deshalb stößt es bei mir auf absolutes Unverständnis, dass sich Eltern gegen diese Testpflicht wehren. Sieht man mal von galoppierender Dummheit und Verschwörungstheorethikern ab, was zumeist dasselbe ist, dann gibt es nur eine Erklärung für dieses irrational anmutende Verhalten. Die Betroffenen wollen verhindern, dass sie bei einem positiven Test ihres Nachwuchses, kontrolliert vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt werden. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Zahl derer, für die Corona nur ein Problem der anderen ist, ungleich größer sein dürfte, als Regierung und Medien uns immer vormachen wollen.

 

Man darf ohnehin gespannt sein, was nächsten Dienstag angesichts steigender Inzidenzen von den vollmundigen Versprechungen einiger Bundesländer noch übriggeblieben ist, neue Wege in der Pandemie zu gehen. Auch in Erwartung diverser Zwischenfälle mit der Polizei, die bereits angekündigt hat, unerbittlich gegen Corona-Regelverstöße vorgehen zu wollen.  Es ist schon traurig. Früher war man froh, wenn man an Ostern schönes Wetter hatte und nach einem langen Winter an die frische Luft kam. Inzwischen muss man Angst haben, dafür bestraft zu werden. Schön, wenn das alles nur ein Aprilscherz wäre. Isses aber nicht! In diesem Sinne, Frohe Ostern!