Im Großen und Ganzen dürfte sich der Skiurlaub inzwischen in Österreich und der Schweiz nicht mehr groß unterscheiden (Anm.d.Red.: Was man nicht von den Hotelduschen sagen kann. Während man in Österreich wegen zu geringem Wasserdruck zwischen den einzelnen Wasserstrahlen hin und her springen muss, um nass zu werden, hat das Duschen in der Schweiz etwas von Waterboarding. Keine Ahnung was ich damit sagen will, aber es war mir an dieser Stelle ein bedürfnis). Ich habe die Schweiz lange gemieden, weil sie zwar gerne und viel Geld für den Skipass genommen haben, aber die Infrastruktur an Liften in vielen Skigebieten irgendwo nach dem zweiten Weltkrieg stehen geblieben war. Das zumindest scheint sich geändert zu haben.
Über das Skifahren in Zeiten der Corona ist an sich nicht viel zu sagen. Masken auf der Piste sind nicht verpflichtend, zumal es in der Natur dieses Sportes liegt, mehr als die berühmten 1,50 Meter Abstand unter freiem Himmel einzuhalten. Ein Fakt, der auf eine Art Restverstand in Schweizer Regierungskreisen schließen lässt und so in Deutschland sicher nicht ohne weiteres hingenommen worden wäre. (Anm.d.Red: Zumindest kann als sicher angenommen werden, dass Karl Lauterbach auch auf diesem Gebiet über Nacht zum Experten mutiert wäre und bei Will und Maischberger schutztechnische Superlative gefordert hätte, um einen viralen Genozid zu verhindern). Da sich die Bundesregierung jedoch schon vorher dazu entschlossen hatte, den Wintersport, als Teil des Tourismus plattzumachen, eine eher theoretische Diskussion.
Die Gastronomie in der Schweiz ist ebenfalls geschlossen, allerdings dürfen die Hotels ihre Gäste in den hauseigenen Restaurants verköstigen. Auf den Hütten im Skigebiet ist ´to go´ erlaubt, was aber nichts anderes bedeutet, als dass die Gäste Essen und Getränke ganz normal, also zu lächerlich hohen Preisen, aber dafür auf Einweggeschirr auf den Sonnenterassen vor der Tür genießen können (Anm.d.Red.: Bei strahlendem Sonnenschein und 14 Grad im Tal ist das mit dem ´Genießen´ wörtlich zu nehmen). Ansonsten ist, wie in Deutschland, auf dem Weg zu den Tischen und beim Bestellen eine Maske oder Schal zu tragen, der dann am Tisch abgelegt werden darf.
Die Schweizer Regierung hat sich in den Berghütten, anders als in den deutschen Restaurants dazu entschlossen, keine schwachsinnige Zettelwirtschaft zu betreiben, um die Besucher zu erfassen, sondern man arbeitet mit QR-Codes, die beim Betreten und Verlassen der Hüttenbereiche mit dem Handy gescannt werden sollen, um eventuelle Ausbrüche verfolgen zu können. Es erfolgt also eine direkte Zuordnung von Person und Lokal in einer App. Eine Methode, die hierzulande sicher am Datenschutz gescheitert wäre. Allerdings kann so verhindert werden, dass Batman und Donald Duck gemeinsam zum Essen gehen oder der Stalker von nebenan sich die Daten des Objektes seiner Begierde gleich aus den ausliegenden Listen am Eingang zur Kneipe besorgt (Anm.d.Red.: Natürlich auch nur eine theoretische Betrachtung aus Zeiten, als die deutsche Gastronomie noch geöffnet war). Die Schweizer Bevölkerung hat mit solcherlei Gedanken zum Thema Datenschutz überhaupt kein Problem. Nicht etwa, weil man hier der Sache weniger skeptisch gegenübersteht, sondern schlicht und einfach, weil niemand die QR-Codes scannt. Ich habe mir extra die Zeit genommen und die Eidgenossen beobachtet. Nicht ein einziger, der vor dem Schild beim Betreten oder Verlassen das Handy gezückt hätte.
So hat jede Regierung ihre Probleme: Die eine hat schlecht leserliche oder falsche Daten aus diversen Fantasiewelten, die andere hat gar keine. Ändern können es allerdings weder Jens Spahn noch sein Schweizer Kollege, wie immer er auch heißen mag. Auch wenn ich nicht explizit die Corona-Diskussionen beim Nachbarn recherchiert habe, ist offensichtlich auch in der Schweiz davon auszugehen, dass hier in Regierungskreisen viel heiße Corona-Luft produziert wird, um Kompetenz und Handlungswillen auszustrahlen, während das Volk indes sich nur rudimentär dafür interessiert. Für mich als Corona-Kritiker ist es interessant zu sehen, dass auch in anderen Ländern Europas die Corona-Maßnahmen bewusst oder aus schierer Dummheit umgangen werden, ohne dass es dort zu einem der prognostizierten Horrorszenarien gekommen wäre. Auch eine Art von geeintem Europa und dabei gehört die Schweiz noch nicht einmal zur EU.