Ich habe heute diverse Termine meine Eheschließung betreffend. Somit mal wieder einen Freitag, der sich Blog-technisch mit Magerkost begnügen muss. Nächste Woche versuche ich dann mal einen Blick auf das Impfgeschehen in Deutschland zu werfen, vorausgesetzt ich treffe vor Lachen die Tasten.
Währenddessen kommt heute in einigen Medien erneut das bereits des Öfteren lancierte Thema auf, Jens Spahn plane seinen doch inzwischen sehr ramponierten Hut bei der Bundeskanzlerkandidatur in den Ring zu werfen. Scheinbar rechnet er sich nach wie vor gute Chancen aus, was beim Anblick und Zustand der verbliebenen Konkurrenz zwar durchaus nachvollziehbar, aber deshalb nicht weniger frech ist. Ich war schon die ganze Zeit überzeugt, dass Jens Spahn ein Blender ist. Wenn er nicht gerade Corona-Angst in der Bevölkerung verbreitet, sitzt er, wie seine Konkurrenten in Bayern und NRW mit den sogenannten Experten vor den Diagrammen mit den Infektionsverläufen und kreiert Manuskripte für seine täglichen Auftritte auf den diversen Corona-Bühnen. Dort werden dann fallende Infektionszahlen mit den großartigen Corona-Maßnahmen seines Ministeriums erklärt beziehungsweise bei steigenden Werten Beschuldigungen in Richtung aller möglichen Volksgruppen ausgeteilt, die angeblich die hehren Ziele der Bundesregierung torpediert hätten. Eine komplett andere Art der mathematischen Kurvendiskussion, wenn auch eine diskussionswürdige.
Ich sehe nur einen Minister, der noch in einer gesundheitlichen Notlage Zeit hat im Hintergrund an seinen Kanzlerambitionen zu arbeiten, aber schon zu Beginn der Pandemie unfähig war, Masken zu beschaffen und es über das komplette Jahr 2021 zu keinem Konzept gebracht hat, wie die vulnerablen Gruppen zu schützen sind. Dazu eine kleine, aber bezeichnende Story, die ich heute von unserer Standesbeamtin hören musste. Während wir uns über den laschen Umgang mit den Schnelltests in Altenheimen in NRW beklagten, erzählte die Beamtin uns, dass sie jede Woche ihre 92-jährige Mutter im Seniorenheim in Rheinland Pfalz besucht. Zu keinem Zeitpunkt der Pandemie wurde dort irgendwann mal der Nachweis eines gültigen PCR-Tests verlangt, geschweige denn ein Corona-Schnelltest durchgeführt (Anm.d.Red.: Übrigens wartet der Mann und Bistrobesitzer selbiger Standesbeamtin immer noch auf die Novemberhilfen für sein Lokal. Begründung, zumindest der Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz: Es gäbe Verzögerungen, weil bei der Berechnung der Hilfen, die jedem zusteht versehentlich ´Dollar´ als Währung eingestellt worden war. Was soll man dazu sagen: Andere Bundesländer, andere Ausreden! Vielleicht können die Schüler im Homeschooling unterstützen, wenn der Beamtenapparat überfordert sein sollte). Ich erinnere mich an diverse Pressekonferenzen von verantwortlichen Politikern, wie Spahn und Söder, in denen man stets versichert hat, dass alles getan wurde, um die Alten und Kranken zu schützen und es nur an der Sorglosigkeit des Volkes liegen würde, wenn die Regierung damit scheitert? Komischerweise stößt man andauernd auf eklatante Versäumnisse der Politik, ohne groß danach suchen zu müssen. Ich frage mich in solchen Momenten immer, wer der Coroner-Leugner ist. Der, der unsägliche Lügen anprangert oder die Lügner, die uns mit immer neuen unnützen Corona-Maßnahmen belegen, um von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken?
Wenn schon aus machttaktischen Gründen keine Entwarnung aus der Politik kommt, möchte ich wenigstens versuchen bei einem Blick auf die aktuelle Zahlenlage für etwas Entspannung zu sorgen. Gemäß meinen Berechnungen auf Basis der Erkenntnisse der WHO und des John Hopkins Institutes aus KW50 dürften wir aktuell in Deutschland bei deutlich über 20 Millionen liegen, die bereits eine Corona Infektion durchgemacht haben und demnach immun sind (Anm.d.Red.: Berechnungen siehe mein Blog vom 17.12.20, ´Endlich Zahlen, Teil 3´). Das entspricht einer Durchseuchung von etwa 25% und dank des mutierten Virus mit seinem stark erhöhten Ansteckungsgrad, gehe ich immer noch davon aus, dass wir bis zum Frühling mit dem Sars-CoV-2 Thema durch sind (Anm.d.Red.: Meine pragmatische Sichtweise mag im Hinblick auf die Corona Opfer sehr empathielos und kalt erscheinen. Ich bitte in diesem Zusammenhang, dass nur diejenigen den ersten Stein werfen, die mir erklären können wieso ich dem 93-jährigen Corona Toten mehr Mitleid schulde, als den Kindern, die dank des Lockdowns in den Industrieländern in der 3. Welt verhungern. Wo doch alle Menschen gleich sind, muss wohl bei unseren Politikern die größere Entfernung zu Nigeria eine Rolle spielen?! Frage: Bin ich unethischer, weil ich den 93-jährigen Corona Toten bei meinen nüchternen Betrachtungen ausnehme oder Markus Söder, der ihn nur als Argumentationshilfe missbraucht, um seine Ziele zu erreichen).
Die Zahl der positiven PCR-Tests hat sich inzwischen auf einem gleichbleibend hohen Niveau stabilisiert, was darauf hindeutet, dass langsam eine Obergrenze erreicht wird. Ich bin kein Virologe, aber ich kann mir vorstellen, dass auch eine Infektionsgeschwindigkeit nicht exponentiell steigen kann, sondern abhängig vom allgemeinen und saisonal bedingten Gesundheitszustand einer Bevölkerung irgendwann eine Sättigung erreicht. Somit kann man auch auf eine langsame Stagnation bei der Intensivbettenbelegung hoffen. Drücken wir die Daumen!
Abschließen möchte ich die Woche mit einer Reportage aus der ARD. Haben die Deppen*innen aus der B-Journalistenriege des Frühstücksfernsehens diese Woche doch noch eine Berufsgruppe gefunden, die Übermenschliches leisten und für die aber noch keiner geklatscht hat: Die Fahrlehrer*innen! Sie müssen momentan Überstunden machen, weil besonders weibliche notorische Nahverkehrsbenutzer von der Regierung so kirre gemacht wurden, dass sie sich aus Corona-Panik nicht mehr in den Bus trauen. Ich bin froh, dass die Corona Panik wenigstens die darbende Automobilindustrie unterstützt. Kehrseite der Medaille ist, dass wir zukünftig auf den eh schon überfüllten Straßen jetzt auch noch eine Horde Hausfrauen in der Menopause begrüßen dürfen, die bis dato das Steuer eines Autos nur vom Beifahrersitz aus kennen und nun freudig überrascht feststellen, dass es im anderen Fußraum komischerweise gleich drei Pedale zum Abstellen von nur zwei Füßen gibt. (Anm.d.Red.: Nur zur Sicherheit, falls noch Leute hier mitlesen, die es total sinnvoll finden, dass man ab Montag wieder im Status von März 2020 zu Hause sitzen soll: Dieser Abschnitt ist zynisch gemeint incl. den Gender-Sternchen! Jetzt wäre ich übrigens dankbar, wenn diejenigen die Internet-Adresse meines Blogs löschen, den Newsletter auf ´www.bundesregierung.de/corona´ abonnieren und mit Pippi in den Augen auf die Impfung warten. Meine Gedanken sind bei ihnen, wenn auch keine Guten!). Schönes Wochenende!