Living on my own

Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass ich mit meiner Meinung zu Corona relativ allein dastehe. Ich rede jetzt nicht von den Corona-Regeln und Maßnahmen. Hier kann trefflich diskutiert werden und viele in Deutschland stimmen mit mir überein, dass von der Regierung gerade vieles falsch gemacht wird. Kommen wir jedoch auf das Thema der überschätzten Gefährlichkeit von Corona zu sprechen, auf die Opfer und die Einzelschicksale, fangen plötzlich alle, die gerade noch mit mir geschlossen gegen die Bundesregierung gewettert haben, damit an, meine Ansichten als hart, unsozial und vor allem unbewiesen zu bezeichnen (Anm.d.Red.: Gerade im Bezug auf Beweise oder Beispiele für die Richtigkeit der eigenen Sichtweise habe ich das Gefühl, dass die Befürworter der aktuellen Corona-Strategie nicht gerade verschwenderisch damit umgehen. Allerdings werden umgekehrt sämtliche Argumentationen gegen den aktuellen Mainstream grundsätzlich als unzulässige Verallgemeinerungen getadelt. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Statistiken, Beispiele oder sonstige Beobachtungen man anbringt).

Ich finde es ein wenig bigott bei Corona mitreden zu wollen, aber das Thema Mortalität auszuklammern. Denn letzten Endes ist der unbedingte Versuch, so viele Menschenleben wie möglich zu schützen, die einzige Begründung, mit der die Regierung jegliche Kritik an ihrem Vorgehen vom Tisch fegt und die Einschränkungen der Freiheitsrechte legitimiert. Jeder Deutsche, der seine Arbeit verliert, jeder Gastronom, der Pleite macht, jedes Kino, Fitnesscenter, Theater, das schließen muss, ist diesem altruistischen Credo unterzuordnen.  Dabei will niemand wissen, wie die Situation wirklich aussieht, denn sobald man zum Kern der Pandemie vorstoßen will, die sich nun einmal auf nackte Zahlen reduziert, wird stets mit dem Satz gekontert: ´Machst du es Dir nicht zu leicht alles mit unpersönlichen Zahlen erklären zu wollen? Was wäre wenn in deinem Freundes- oder Familienkreis jemand an Corona stirbt?´ (Anm.d.Red.: Wenn wir die nächsten Jahrzehnte den Preis für diese Pandemie zahlen, werden es übrigens auch nur unpersönliche Zahlen sein, mit der uns der Staat mitteilt mit wieviel Geld wir uns an den Folgen der heutigen Strategie beteiligen müssen und wann unsere neues Renteneintrittsalter sein wird. Das Emotionalste werden dann die Tränen sein, die auf den Lohnzettel tropfen).

Natürlich wäre es auch für mich das Schlimmste einen Menschen zu verlieren, der mir nahesteht. Allerdings habe ich keine Ahnung, warum es aktuell schlimmer sein soll, jemanden an das Corona-Virus zu verlieren als an Krebs oder Herzinfarkt, zumal beide Todesarten viel wahrscheinlicher sind. Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Sender eine emotionale Reportage über jemanden bringt, der einen nahen Verwandten durch Corona verloren hat. Kein Tag, an dem nicht ein Politiker sich vor die Kamera stellt und über diese nie dagewesenen Herausforderung redet. Ich hätte nie gedacht, dass ein paar Politiker und Mediziner ein ganzes Volk inklusive des sogenannten Bildungsbürgertums mit emotionalen Halbwahrheiten in Dauerschleife so dermaßen in den Panikmodus versetzen können, dass man mit Fakten nicht mehr zum gesunden Menschenverstand vordringt. Und es sind nun einmal Zahlen, die ich mir nicht aus irgendwelchen Verschwörungsforen ziehe, sondern von den Seiten des WHO, der Bundesregierung, des RKI etc.pp.

Ich kann nicht verstehen, wie intelligente Menschen auf die zahlenmäßig nicht belegbaren Horrorszenarien einer Dauerwarnsirene wie Karl Lauterbach hereinfallen, statt den Zahlen-basierten Kampagnen eines Prof. Streek zu glauben, der versucht die überhitze Corona-Situation ein wenig herunterzukochen.

Wenn die WHO nach Monaten der Pandemie auf eine Worst Case Sterblichkeit von 0,37% kommt, die sogar im brasilianischen Dschungel, einem Gebiet das nun nicht gerade wegen seiner hervorragenden medizinischen Versorgung bekannt ist, mit 0,28% noch deutlich unterschritten wird, wie kann ein durchschnittlich intelligenter Deutscher dann einem Markus Söder glauben, der Millionen Corona-Toten prognostiziert, wenn man seinen Empfehlungen nicht Folge leistet?

Wenn während der zweiten Welle in der Spitze vier Mal so viele Neuinfektionen zu verzeichnen sind, wie im Frühjahr, aber nur 10% der Todeszahlen und noch dazu auch nur dieselbe Zahl an Intensivbetten belegt wird, wieso glaubt dann ganz Deutschland den immer gleichen Experten, die eine Überlastung des Gesundheitssystems voraussagen?

Wenn eine Corona-Warn-App 20 Millionen Downloads hat, aber die Zahl der Nutzer verschwiegen wird und man noch dazu weiß, dass noch über 30 Millionen Handys in Deutschland keine App geladen haben, wieso glaubt man dann einem Jens Spahn, der von einem effektiven Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie redet?

Richtig seltsam wird es, wenn wir uns mit den Menschen beschäftigen, die eine Corona-infektion durchlaufen haben. Ich kann noch verstehen, dass man sich von den überall thematisierten ´Langzeitschäden auch außerhalb der Risikogruppen´ oder den gern genommenen ´schweren Verläufen auch bei jungen Menschen´ ins Bockshorn jagen lässt, weil man übersieht, dass zur Quantifizierung dieser Fälle in den Medien stets die äußerst aussagekräftige Menge ´es gibt immer mehr…´ verwendet wird. Was soll das für eine Zahl sein? Während hier offensichtlich alle in Schockstarre verharren und keiner nach genauen Zahlen fragt, kennt man dagegen die genaue Zahl derer, die sich nach einer Corona-Infektion erneut infiziert haben. Es sind weltweit 6 nachgewiesene Fälle. Wie kann es also angehen, dass die Regierung in Ekstase verfällt, wenn sie die Bevölkerung von einem wenig getesteten Impfstoff mit einer Erfolgsquote von 90% überzeugen will, aber eine Immunität nach durchlaufener Infektion von nahezu 100% ignoriert.

Das sind nur Statistiken zu Corona, die man sich anhand verfügbarer Informationen selbst zusammensuchen kann. Wir haben bisher noch nicht die Zahlen betrachtet, die auch nach Monaten kaum oder gar nicht verifiziert wurden, aber definitiv die Gefährlichkeit des Corona-Virus weiter verwässern würden. Wie etwa die wirkliche Dunkelziffer der durchlaufenen Infektionen, die sogenannte Durchseuchung der Bevölkerung oder die Fehlerquote der unsäglichen PCR-Tests, aber auch der neuen Schnelltests.

Die perverseste aller Zahlen ist auch gleichzeitig die weltweit am wenigsten in Frage gestellte. Es geht um die Zahl der Menschen, die wirklich an Corona gestorben sind. Bis heute hat es noch nicht eine Auswertung gegeben, wie viele Infizierte letztendlich wirklich an Corona gestorben sind, für wie viele es nur noch die letzte Komplikation war, die es brauchte, um den ohnehin geschwächten Körper kapitulieren zu lassen und wie viele Menschen in der Stunde ihres Todes nur zufällig mit Corona infiziert waren, aber an etwas komplett anderen gestorben sind. Gerade die Zählweise bei dieser letzten Gruppe ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Wie kann man klaren Verstandes ein Opfer eines schweren Arbeitsunfalls als Corona-Opfer zählen, nur weil es in der Stunde seines Todes einen positiven PCR Test hatte oder das Virus nach dem Ableben noch detektiert worden war (Anm.d.Red.: In diesem Zusammenhang ist es übrigens sehr auffällig, dass die Zahl der Intensivpatienten ohne eine Corona Infektion zu sinken begann, als die Corona-Infizierten wieder vermehrt auf die Intensivstationen kamen. In offiziellen Stellungnahmen wird immer im Subtext der Eindruck vermittelt, dies läge daran, dass man bereits begonnen hätte unwichtige Eingriffe zu verschieben, um zusätzlich Kapazitäten für schwere Corona-Verläufe zu schaffen. Allein mein Nachfragen in Krankenhäusern und auch schlichte Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass der Normalbetrieb ungebremst weiterläuft, aber nun auch Patienten mit Unfällen, Herzinfarkten etc. auf Intensiv verlegt werden, die aufgrund der akuten zweiten Welle vermehrt positiv getestet und fortan auch als Corona-Patient in die Statistik eingehen. Corona-Tod nach inneren Blutungen durch einen Autounfall. Wieso finde nur ich das lächerlich?). Wir haben in Deutschland und weltweit definitiv weniger Corona-Tote als in den Statistiken geführt werden. Mehr können es zumindest nicht sein, denn aktuell ist es wahrscheinlicher, dass ein Mord als natürlicher Tod durchgewunken wird, als ein Corona-Infizierter nicht als selbiger in die Statistik eingeht.

Wenn man sich mit der diffusen Angst der Bevölkerung vor Corona beschäftigt, sind unsere Krankenhäuser ´best place to be´. In keine andere Einrichtung haben wir aktuell weniger Einblick und doch, oder vielleicht gerade deshalb, spielt das Krankenhaus respektive die Intensivstationen die zentrale Rolle in der Regierungsstrategie. In der Pandemie sind die Krankenhäuser zu einer Art Black-Box mutiert, in die man nur noch mit einem driftigen Grund zu gehen hat, denn man soll die Helden in Weiß beim harten Kampf gegen Corona nicht stören. Es wurde uns eingetrichtert, dass man nur noch mit einer Corona-Infektion reinkommt, wenn man getragen wird und als Angehöriger muss man draußen bleiben. Wir müssen das glauben, was man uns über den aktuellen Zustand unseres Gesundheitssystems erzählt und mit der ständigen Angst vor Überlastung hält man das Volk bei der Stange.

Eines meiner vordringlichsten Fragen war dabei immer, inwieweit Corona positiven Einfluss auf eines der drängendsten Probleme deutscher Krankenhäuser genommen hat: Die hygienischen Bedingungen. Keime sind die Gesamtheit aller Bakterien und Viren, die in einem Krankenhaus, unter anderem bei fehlender Hygiene eine große Gefahr darstellen. Bis zu 30.000 Menschen sterben in Deutschland an Krankenhauskeimen. Seit Corona redet davon niemand mehr. Ich bin davon ausgegangen, dass die Pandemie also wenigstens dafür gesorgt hat, dass wieder mehr Geld für Hygiene ausgegeben wird und sich auch die Standards erhöht haben. Leider habe ich am Wochenende eine Geschichte gehört, die mir mit Schrecken zeigte, dass alles beim Alten ist, nur der gemeine Krankenhauskeim inzwischen in Corona umfirmiert hat.

Die 85-jährige Tante von Freunden wurde mit einer akuten Blasenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Eine nicht ungefährliche Sache bei älteren Menschen, aber mit Antibiotika in den meisten Fällen in den Griff zu bekommen. Leider hat man die betagte Dame zu einer Frau aufs Zimmer geschoben, die noch auf die Auswertung ihres Corona Tests wartete. Dort hat sie sich mit Corona infiziert und ist innerhalb von 5 Tagen auf der peripheren Station gestorben. Was lernen wir daraus? Die Krankenhäuser haben offensichtlich die alten Schwächen, nur dass man nun auch noch Corona als neuen Keim im Portfolio hat. Immerhin konnte ich zwei andere interessante Informationen bekommen. Zum einen werden Patienten nicht um jeden Preis auf Intensiv beatmet, zum anderen durften die Angehörigen in der Stunde des Abschieds, im Gegensatz zu der allgemeinen Lesart in den Medien, anwesend sein. Ein beruhigender Gedanke in dieser schweren Zeit.

 

Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die Bevölkerung in zwei Lager gespalten hat, wenn es darum geht die Gefährlichkeit von Corona einzuschätzen (Anm.d.Red.: Wenn man wissen will, wieso die Gruppe der Coronatiker ungleich größer ist als die der Skeptiker, muss man heute nur in die Ruhrnachrichten schauen. Überschrift: ´2 Corona Tote in Dortmund – Ein 88-jähriger und ein 57-jähriger´. Weiter unten im Fließtext die Bemerkung, dass der 57-jährige zwar infiziert war, aber an etwas anderem gestorben ist. Ich denke das erklärt einiges?!). Es ist inzwischen nicht mehr möglich jemanden mit Argumenten auf die jeweils andere Seite zu ziehen. Selbst wenn die Sterbetafeln des Jahres 2020 vorliegen und die entweder eine signifikante Übersterblichkeit zeigen oder aber beweisen, dass nicht mehr Menschen gestorben sind als in jedem durchschnittlichen Grippejahr, dürfte sich daran nichts ändern. Wir werden erst wieder zusammenkommen, wenn es darum geht den Scherbenhaufen wegzuräumen, den Corona und die Regierung von unserer Gesellschaft übriggelassen hat.