Von Medien und Testkapazitäten

Es ist schon faszinierend. Da gibt es eine Wahl in den USA, bei dem sich zwei Senioren darum balgen, wer dieses Rudel hirnloser Irrer besser regieren könnte und schon scheint in Deutschland das Corona Virus nur noch die zweite Geige zu spielen. Plötzlich hört man nicht mehr rund um die Uhr in den Nachrichten Interviews mit wichtig dreinblickenden Experten, die sich das Mikrofon aus der Hand reißen, um dem deutschen Bürger wahlweise zu erzählen, dass man zwar wenig über Corona weiß, aber unter Ignorieren aller Beobachtungen und Zahlen das Virus stets für ansteckender und tödlicher als jede andere Krankheit hält. Wahlweise wird auch gerne über die Gefahren der Wiederinfektion, Langzeitschäden, auch bei Nichtrisikogruppen oder anderes, wohlweislich nie näher quantifiziertes Unbill im Zusammenhang mit dem Virus schwadroniert. Keiner regt sich über Maskenverweigerer auf oder wiederholt gebetsmühlenartig die Alternativlosigkeit der Regierungsstrategie.

Dann wäre da noch die einfach gestricktere Mehrheit des Volkes, die ntv für einen Kaufsender gehalten und deshalb schon vor Jahren enttäuscht von der Fernbedienung gelöscht hat, weil dort nicht der ´Nicer-Dicer´ angeboten wurde, sondern ständig nur seltsame Menschen noch seltsameres Zeug geredet haben. Für sie sendet Hartz-IV-TV, rund um die Uhr, kurze und vor allem leicht verständliche, aber immer Panik- oder Schuldgefühl-verbreitende Real-Life-Formate aus deutschen Bumsbirnenhaushalten, in denen überforderte Eltern sich zum ersten Mal um ihre Kinder kümmern müssen, um eine Packung Klopapier im Supermarkt balgen oder überfordert sind, wenn neuerdings in der Küche neben einem Gin Tonic auch mal ein Essen zubereitet werden soll. Dazwischen tränendrüsenentzündende Reportagen von Menschen mit Vorerkrankungen, wie sie zitternd in der Ecke sitzen, weil draußen der böse Maskenverweigerer wütet (Anm.d.Red.: Nicht falsch verstehen, ich bin für den Schutz der vulnerablen Gruppen, aber dann bitte effektiv und nicht mit der Gießkanne als Strafe für alle. Viele der betroffenen Risikopatienten durfte man auch vor der Pandemie nicht einmal mit einem einfachen Schnupfen besuchen und FFP2 hat man bei ganz schweren Fällen, wie beispielsweise Organempfängern auch stets getragen. Wieso tut man plötzlich mit Corona so, als wenn die betroffene Bevölkerung, die mit Risikopatienten verkehrt, plötzlich zu blöd wäre, so zu agieren, wie sie es immer getan haben, nämlich verantwortungsvoll und besonnen?).

Je länger ich mir diese Funkstille in Sachen Corona so ansehe und das Virus damit etwas aus dem Fokus rückt, umso mehr beschleicht mich das Gefühl, als wenn die Politik zwar ihre Panikmache in Sachen Corona aufgrund der eigenen egoistischen Machterhaltungsziele betreibt, die Medien aber nicht wie häufig vermutet ´gleichgeschaltet´ wurden. Im Gegenteil, sie haben seit Beginn der Pandemie die Corona-Kuh gemolken, weil sie seit dem Frühjahr das ertragreichste Milchvieh im Stall war, noch ertragreicher als Migration, Klimaschutz oder Rechtsradikalismus (Anm.d.Red.: Wenn ich so darüber nachdenke, redet auch kein Kontrollnazi mehr über Tempo 130km/h auf Autobahnen oder die Todesstrafe für 21km/h über Limit in geschlossenen Ortschaften . Im Urlaub im Ausland ist auch weniger los und im Homeoffice ist auch super. Manchmal weiß ich gar nicht, warum ich mich so über Corona aufrege. Sollen sie doch noch ein paar Jahre weiter machen). Gut, jetzt kommt da was aus ´Good Old America´, was zwar keine Kuh mit einem größeren Euter ist, sondern vielmehr ein Ochse mit…sie wissen schon und schon hat Corona nur noch die mediale Aufmerksamkeit in der Größenordnung einer durchschnittlichen arte-Reportage über das moderne Tanztheater in Usbekistan (Anm.d.Red.: Ja, natürlich weiß ich was ein Ochse ist! Die von mir beschriebenen Testikel sind nur virtueller Natur, weil einer Redensart geschuldet, denn, wie steht so schön im Lexikon über den Ochsen: `Nur mittels Kastration war es möglich, die gegenüber dem weiblichen Rind viel größere Arbeitskraft des Stiers für menschliche Zwecke zu nutzen. Im Gegensatz zum unkastrierten männlichen Rind, dem Stier, ließ sich ein Ochse gut abrichten und eignete sich damit in der Landwirtschaft als Zug- und Arbeitstier´…und offensichtlich auch in den USA als Präsident).

Auch wenn momentan alle einmal ein wenig durchatmen, weil sie nicht permanent mit dem Virus bombardiert werden, macht dieser Zustand erschreckend deutlich, wie sehr sämtliche Medien eine große Mitverantwortung daran tragen, dass die Pandemie-Panik seit Monaten in mehr oder weniger großen Wellen in die Bevölkerung getragen wird. Sie berichten fast ausschließlich über die Regierungsstrategie, die versucht die Bevölkerung mit dieser explosiven Mischung aus Angst und Schuld auf Linie zu halten, einfach weil es, je nach Medium, der Garant für hohe Auflagen-, Klicks- oder Zuschauerzahlen ist. Eine ausgewogene Berichterstattung findet kaum noch statt und so haben alternative Handlungsoptionen, wie beispielweise die einer neuen Kennzahl bei der Bewertung des Infektionsgeschehens oder die längst überfällige Diskussion um FFP2 Masken für die vulnerablen Gruppen, keine Chance gegen den Mainstream.

Ich bin überzeugt, dass mit der Entscheidung der Medien für diese Art der Berichterstattung, der Regierung der Weg geebnet wurde, ohne Widerstand ihre fragwürdigen Entscheidungen durchzubringen, die jetzt große Teile der Wirtschaft erneut und diesmal nachhaltig schädigen. Es ist aber auch davon auszugehen, dass gerade durch dieses permanente Ängstigen der Bevölkerung auf allen Kanälen viele Szenarien erst kreiert wurden, die die Regierung hinterher als Auslöser für ihren alternativlosen Lockdown hernehmen konnte.

Nehmen wir nur einmal die hohe Anzahl der PCR Testungen. Inzwischen sind es 1,6 Millionen pro Woche und die Labore arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Bereits heute existiert hier ein Melderückstand von 100.000 Testergebnissen. Diese Zustand ist meiner Meinung nach nicht der Grippesaison geschuldet, sondern der Tatsache, dass nicht nur die üblichen Hypochonder und obrigkeitshörigen Blockwarte beim ersten Hüsterchen zum Corona Test rennen, sondern, dank der Panikmache inzwischen auch große Teile der sogenannten normalen Bevölkerung. So blockieren seit Wochen übereifrige Bürger die Testkapazitäten, die sinnvoller bei den Risikogruppen eingesetzt werden könnten und in anderen wichtigen Pflegeeinrichtungen dringend gebraucht werden. Hier sind die Zweit-Testungen noch gar nicht eingerechnet, die bei den Verdachtsfällen auf Corona auch bei negativem Test nach fünf Tagen erneut durchgeführt werden müssen (Anm.d.Red.: Eine Freundin von mir ist schon das dritte Mal, als Lehrerin bei einem Corona-Verdacht in ihrer Klasse, zunächst negativ und deshalb nach fünf Tagen erneut getestet worden – übrigens auch negativ!).

Vergessen sollten wir auch nicht, dass pro Tag zwar 20.000 Infizierte gefunden werden, von denen aber jede Menge falsch positiv sind, die dann ebenfalls wieder andere, mit denen sie in den letzten zwei Wochen Kontakt hatten,  unnötigerweise mit in den Testabgrund reißen (Anm.d.Red.: Es ist inzwischen nur noch lächerlich zu sehen, wie die Befürworter des PCR Tests, diesen nach wie vor als Drostens Geschenk an die Pandemie-gebeutelte Menschheit sehen, während man im Profifußball, der nun wirklich täglich mit diesem Werkzeug arbeitet, ein Totalversagen nach dem anderen erlebt. Nach den Desastern vom letzten Spieltag in der Bundesliga, siehe mein Blog vom 26.10.20, ´Personalien Teil 2´, konnte man gestern erst wieder entgeistert erleben, wie  6 Spieler von Ajax Amsterdam zunächst nicht nach Dänemark gelassen wurden, weil sie angeblich eine Corona-Infektion hätten. Der umgehend angesetzte Folgetest war ausnahmslos negativ und alle durften hinterherfahren. Der PCR Test ist kein Schweizer-Käse, bei dem man mit einigen Löchern leben muss, wie eine sehr echauffierte Dame von Spahns Gnaden vorgestern in der Pressekonferenz versuchte zu entschuldigen. Es ist einfach nur eine Überraschungstüte vom Kiosk um die Ecke, allerdings eine sehr teure).

Bei der Diskussion um Corona-Tests darf man aber das Wichtigste nicht vergessen: Auch und besonders die 200.000 negativen Tests pro Tag blockieren die Laborkapazitäten 10-mal mehr als die 20.000 positiven Tests. Das ist nicht nur ärgerlich, weil, wie gesagt viele davon besser verwendet werden könnten, sondern täglich auch 200.000 Menschen durch die Gegend rennen, die negativ getestet wurden und nur aus Verdachtsgründen, durch das Piepen einer unnötigen Warn-App oder aus schierer Langeweile zum Testen gerannt sind. Vielleicht hat auch das Gesundheitsamt angerufen, weil sie eine Infektionskette erfolgreich verfolgt haben (Anm.d.Red.: Gut, jetzt fange ich an Blödsinn zu reden, seit wann finden die Infektionsketten? Es sei denn man heißt Batman oder Donald Duck). Der größte Teil aber wird wirklich nur eine Grippe haben, aber anstatt mit dem Hintern zu Hause zu bleiben, stecken sie unterwegs wieder andere an, die dann kurze Zeit später mit Grippe zum Corona-Test rennen etc.etc.

Dieses blindwütige Testen und damit der eingeschlagene Weg der Regierung ist falsch. Er schädigt die Wirtschaft, schränkt Freiheitsrechte ein und gefährdet Risikogruppen durch das Binden von Test-Ressourcen. Punkt!

Für jemanden ohne Vorerkrankung bis 50 Jahre ist das Virus statistisch gesehen ungefährlich (Anm.d.Red.: Wer das inzwischen immer noch anders sieht, darf auch nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Da geht man schneller drauf). Auch wenn Regierung und Medien es gerne anders darstellen, bei einer Infektion mit Corona fällt man auch nicht plötzlich um und muss beatmet werden. Deshalb sollte man, bei ersten Symptomen ohne Risiko zunächst, wie früher bei einer Erkältung, zu Hause bleiben und den weiteren Verlauf abwarten. Dafür hat der Gesetzgeber sogar die Voraussetzung geschaffen, denn man kann sich zurzeit telefonisch für bis zu zwei Wochen krankmelden (Anm.d.Red.: Klar kann zu Hause auch Familie sein, aber die löst sich ja bei einem positiven Corona Test nicht in Luft auf. Wir wissen doch alle, dass 99% der Bevölkerung keine gesonderten Abstandsregeln in dem Fall in den vier Wänden ausrufen). Wenn es wirklich Corona ist und die Infektion einen leichten Verlauf nimmt oder gar symptomfrei verläuft, war man letztendlich für genauso viele beziehungsweise wenige Menschen ein Ansteckungsrisiko. Wenn es schlimmer wird, kann man immer noch Maßnahmen ergreifen und findet trotzdem in 9 von 10 Fällen raus, dass es eine Grippe war. So schont man im besten Fall nicht nur Testkapazitäten, sondern verschafft der Regierung noch dazu die dringend erhofften sinkenden Infektionszahlen und uns wieder ein Stück weit Normalität. Das mag zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders sein, aber genauso wenig, wie die Regierung in ihre Wohnungen hineinschaut, wird sie selbiges auch nicht beim Maul des geschenkten Gauls machen.

 

Der alternative Weg könnte so einfach sein. Aber alles nur Wunschdenken. Ich bin auf jeden Fall selbst überrascht, worüber man so alles nachdenkt, wenn man mal nicht in Dauerschleife mit Corona-Horror zugemüllt wird und auch kein gesteigertes Interesse am Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen hat.