Lockdown light

Heute wird es ein sehr kurzer Blog werden. Nicht weil ich Champions-League schauen will, sondern weil ich noch einmal zu meinem Lieblingsgriechen gehen werde. Nachdem er beim ersten Lockdown schon fast die Waffen strecken musste, dürfte er das, was jetzt kommt nicht mehr überleben. Morgen trifft sich nämlich die personifizierte Risikogruppe Angela Merkel mit ihren Landesfürsten und es steht zu befürchten, dass im weiteren Corona-Verlauf nach wie vor kein Strategiewechsel der Regierung zu erwarten ist, sondern derselbe alte Wein in neuen Schläuchen verkauft wird.

Die Bundeskanzlerin nennt den Wahnsinn ´Lockdown light´, was nichts anderes bedeutet als die Schließung von Kneipen und Restaurants inklusive der Absage aller Events (Anm.d.Red.: Fußball wird wohl ohne Zuschauer weitergehen, aber auch da bin ich skeptisch, denn den Coronatikern in der Regierung ist im Moment alle zuzutrauen). Das ist umso lächerlicher, weil aufgrund der Hygienekonzepte und der Verpflichtung seine Daten zu hinterlassen hier ein ungleich geringeres Infektionsrisiko und auch eine viel bessere Nachverfolgung herrschen dürfte als beispielweise in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln (Anm.d.Red.: Das sage nicht ich, sondern das Politmagazin Monitor, welches herausgefunden hat, dass nur deshalb in Bussen und Bahnen angeblich keine Corona-Infektion erfolgt, weil einfach unter fremden Menschen keine Nachverfolgung der Infektionsketten möglich ist. Eigentlich logisch, aber umso skandalöser, weil die Regierung und das RKI diese Zusammenhänge wissentlich verschweigen und noch dazu, um Handlungsfähigkeit vorzugaukeln andere Bereiche, wie jetzt die Restaurants über die Klinge springen lassen. Leider fällt es kaum auf, denn am unreflektierten Mob, der statt eines Politmagazins lieber Katzenvideos schaut oder ne Runde ´Call of Duty´ spielt, laufen solche Perversitäten normalerweise ohnehin vorbei). Auch wenn man die Gastronomie nun wieder fälschlicherweise als Treiber ausmacht, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass der Einzelhandel aufatmen kann. Wenn man den Umfragen glauben darf, gibt es 75% vollkommen überreagierender Deutscher, die jegliche Maßnahmen zur Senkung der Infektionszahlen unterstützen. Es steht deshalb nicht zu erwarten, dass einer von denen nett ein paar Klamotten shoppen geht, wenn er sich im Restaurant schon nicht sicher fühlt.

Sorgen, dass sich Teile der Bevölkerung wie bei unseren südlichen Nachbarn gegen die vollkommen sinnlosen Maßnahmen erheben, braucht die Regierung hierzulande höchstwahrscheinlich nicht zu haben. In Italien haben sich nicht gerade wenige gestern Abend aufgemacht und ihren Volksvertretern direkt mal ein paar Molotow-Cocktails an die Rübe geworfen. Dabei ging es nur um eine Sperrstunde bei Restaurants. Es macht eben doch einen Unterschied, ob man in einer ohnehin gebeutelten Volkswirtschaft lebt und sich darüber im Klaren ist, dass es mit jeder Einschränkung weiter bergab geht und damit auch der eigene Wohlstand auf Jahre unwiederbringlich verloren geht.

 

In Deutschland dagegen nehmen große Teile der Bevölkerung jeden Lockdown als willkommene ´Couchzeit´, bei der man bei Kurzarbeitergeld, Hartz IV und sonstigen Salbungen der Regierung einfach mal wohlig faul zuschauen kann, was so im Lande passiert. Leider begreifen viele nicht, dass ohne einen brummenden Wirtschaftsmotor diese bequeme soziale Hängematte schnell auch mal ziemlich große Löcher bekommen kann.