Ein erfolgreicher belastbarer Corona-Test ist von einigen Faktoren abhängig. Eines der wichtigsten ist, dass man mit dem Watteträger durch den Mund und! die Nase die Depots des Nasenrachenraums trifft. Ein solcher Abstrich macht nur Sinn, wenn er von geschultem Personal durchgeführt wird. Meine Freundin ist HNO-Ärztin und hat mir versichert, dass sogar für sie als ausgewiesenen Expertin mit jahrelanger Erfahrung ein Selbstabstrich nicht sinnvoll erscheint (Anm.d.Red.: Ich habe mich natürlich als Autor geopfert und diesen Rachen-/Nasenabstrich von meiner Freundin testweise nehmen lassen. Das ist so maximal unangenehm, da es noch dazu mit einem gewissen Druck durchgeführt werden muss. Deshalb ist davon auszugehen, dass jeder normale Mensch ohne sadistische Neigungen vorher aufhört und man den Test viel zu früh abbricht) . Ein Grund, warum Selbsttests für Laien von vorn herein eine 20/80 Chance auf ein belastbares Ergebnis haben. Ein Detail, welches durchaus schon einmal hier und da in den Medien in den letzten Monaten aufgetaucht war (Anm.d.Red.: Einer Bekannten wurde ein Corona-Abstrich in der Wangentasche genommen. Überraschenderweise mit negativem Ergebnis, obwohl es sich um eine Rückkehrerin aus Ischgl gehandelt hatte, bei dem letzten Endes 8 von 9 Leute infiziert waren. Auch wenn es zu Anfang der Pandemie war, kann man über so viel Unprofessionalität doch schon mal resigniert in sich zusammensinken. Die Probandin hatte übrigens Grippesymptome und wurde inzwischen auch positiv auf Antikörper getestet).
Das hindert das ZDF aber nicht, einen Bericht über das Humboldt-Gymnasium in Berlin zu senden, in denen Schüler und Lehrer ohne Maske dicht an dicht sitzen, aber begonnen haben regelmäßig Selbsttests anonymisiert durchzuführen. Ich denke, es ist alles darüber gesagt, was ich von der Aussagekraft dieser punktuellen Tests halte. Offensichtlich glaubt diese Schule, so eng testen zu können, um bei einem positiven Test die Infizierten kurzfristig und gezielt isolieren zu können, um so einer Schulschließung zu entgehen. Ich weiß noch, was ich zu diesem Zeitpunkt der Reportage dachte: Sinnlos, aber wenn es den Berliner Senat glücklich macht, kann man wenigstens noch einsehen, dass die Schule so vorgeht, Zu diesem Zeitpunkt bin ich noch davon ausgegangen, dass mit ´anonym´ trotzdem professionell gemeint wäre. Doch dann hat ein interviewter Schüler beschrieben, wie er würgen musste, als er sich das Stäbchen in den Hals rammte (Anm.d.Red.: Ich mag normalerweise putzig naives Verhalten, aber bei kleinen Kätzchen, nicht bei Erwachsenen. Wenn sie schon an Corona glauben, erwarte ich wenigstens Maßnahmen auf Basis fundierten Wissens und nicht weil es toll aussieht).
Anders ausgedrückt, derselbe Senat, der sich gerade die ganz große Scheiße mit dem Verbot der Anti-Corona-Demo eingebrockt hat, der seine Einwohner wie die Volldeppen mit Masken rumlaufen lässt und Bußgelder verhängt, um angeblich einer hochansteckenden Seuche vorzubeugen, hält es andererseits für vollkommend ausreichend zur Vermeidung von Hotspots, wenn ein paar Jugendliche sich unmotiviert und vor allem unprofessionell ein Wattestäbchen in den eigenen Hals rammen. Alles sauber und positiv dokumentiert von einem öffentlich-rechtlichen Sender, für den auch ich Gebühren bezahle. Das sind diese Momente, in denen ich jeden einzelnen in der deutschen Bevölkerung, der mir mit den sinnvollen Maßnahmen der Regierung kommt, anschreien möchte, ob er von Dummheit oder Desinteresse geleitet wird, um solchen Schwachsinn nicht zu bemerken