Nebenkriegsschauplätze

Heute hatte ich das Gefühl, dass Corona in der allgemeinen Berichterstattung ein wenig in den Hintergrund getreten ist. Zeit zu verschnaufen und sich solche Fragen zu stellen, wie z.B. ob dein Rücken sich vom unergonomischen Esszimmerstuhl im Homeoffice je wieder erholen wird, wieviel Verlust man mit Wirecard Aktien gemacht hat oder wo zum Teufel in den letzten Tagen der verfickte Dackel war, der der ntv-Wetterfrau seit Monaten die Stange gehalten hat. Leider hebt das Virus in diesen Momenten auch seinen alles verschleiernden Vorhang und gibt den Blick frei auf einen Berg von Aufgaben, deren Bewältigung alle Verantwortlichen schon vor der Pandemie gescheut haben, wie der Teufel das Weihwasser.  Das mag für die Regierung optimal erscheinen, wenn man sich mit dem Thema Corona bis zur Bundestagswahl durchwurschteln kann und mit dem berühmten ´Ein-Themen-Wahlkampf´ zwar ein ruiniertes Land im Gepäck, aber letzten Endes doch fast 40% auf dem Wahlzettel hat.

Leider werden die Probleme dadurch nicht gelöst. Im Gegenteil, sie wachsen im übermächtigen Schatten von Corona und treten hier und da nur mal kurz ins Licht. International, wenn ein Land wie Russland erneut Oppositionelle zu vergiften scheint, ein Despot wie Lukaschenko sein eigenes Volk unterdrückt oder ein Idiot wie Donald Trump durch Strafzölle jahrelang gewachsene Beziehungen zu Europa vernichtet. National, wenn angeblich schutzsuchende Asylbewerber nachts marodierend durch Städte streifen oder ´Allah ist groß´ schreiend in Kraftfahrzeugen mal wieder Jagd auf unschuldige Mitmenschen machen (Anm.d.Red: Während man die Arschkrampen aus Stuttgart und Frankfurt noch feige als Partypeople bezeichnen konnte, statt als das, was der größte Teil von ihnen ist, nämlich  rücksichtlose junge Männer mit Migrationshintergrund, die, aus der sozialen Hängematte dem Steuerzahler und dem Rechtsstaat gepflegt den Mittelfinger entgegenrecken, konnte der Amoklauf auf der Berliner Autobahn nicht mehr so leicht unter den Teppich gekehrt werden. Bei Terror im eigenen Land horcht nämlich sogar der Corona-depravierte Deutsche auf. Dann müssen alle Details auf den Tisch und der Gutmensch reibt sich wieder verwundert die Augen, weil der abgelehnte Asylbewerber aus dem Irak bereits durch diverse Straftaten aufgefallen ist, aber trotzdem Bleiberecht bekommen hat. Begründung vom Staatsanwalt: Konnte zunächst nicht abgeschoben werden, weil Kriegsgebiet. Der Hammer kommt aber noch: Jetzt, wo die Abschiebung durch war, ist er überraschenderweise Amok gelaufen. Nach ´Plötzlich Prinzessin´ nun ´Plötzlich Islamist´? In deutschen Gefängnissen lebt es sich halt besser als abgeschoben im Irak. Anus Amri hat man wenigstens erschossen. Der liegt keinem mehr auf der Tasche). Ich weiß was sie denken und sie haben Recht! Was hackt der Mann auf den armen Minderheiten rum und wundert sich, wenn man ihn mit den rechten Aluhutträgern in einen Topf wirft? Kein Problem!  Zuwanderung, Integrationsresistenz, Islamisierung und Ausländerkriminalität sind nicht die einzigen Themen, die bequemerweise gerade unter dem Corona-geblendeten Radar fliegen. Auch die zunehmende Gewalt gegen Polizei-, Ordnungs- und Rettungskräfte wäre zu nennen (Anm.d.Red.: Hier könnte aber gerade Corona für ein Revival in den Schlagzeilen sorgen, wenn unsere Regierung, auf krampfhafter Suche nach zukünftigen Schuldigen für die unausweichliche zweite Welle, ernst macht mit den Strafen für Maskenverweigerer. Hier könnte es aber auch zu einer sehr schönen Schnittmenge mit meinen oben genannten Themen kommen, wenn ein Kontrolleur im Bus von fünf unbegleiteten Nafris Bußgeld haben will, weil diese keine Maske tragen. Nebenbei bemerkt, der französische Busfahrer, der das Kunststück vor ein paar Wochen versucht hat, ist inzwischen verstorben). In dem Zusammenhang ist es inzwischen zu einem Volkssport unserer `Generation nutzlos´ geworden immer die letzten 15 Sekunden eines Angriffes von gewalttätigen Idioten auf Polizeibeamte zu filmen und die Fixierung dann als Polizeigewalt zu verkaufen. Ich weiß nicht was ich ekelerregender finden soll: Die Filmemacher, die jeglichen häufig lebensgefährlichen Einsatz der Polizei damit zu einem Eiertanz um die berufliche Existenz machen oder die Medien, die diesen Videoten noch eine Plattform gebt, indem sie jeden Einzelfall genüsslich in Dauerschleife wiederholt und Suggestivfragen stellt. Politik und Öffentlichkeit lassen sich brav am Nasenring durch die Manege führen und diskutieren und vorverurteilen fleißig. Ich kann nur hoffen, dass an dem Tag, wenn ein Polizist deswegen zögert seine Pflicht zu erfüllen diese unverantwortlichen Handyakrobaten der Leidtragende ist.

Wenn das Thema auch zu rechts ist, hätte ich noch ein Beispiel von ganz links: Altersarmut! Heute ist ein 78-jähriger bisher unbescholtener Rentner verurteilt worden, weil er für Dealer Drogen und Streckungsmittel aus Holland geschmuggelt hatte. Der Rentner konnte nach eigenen Angaben nicht von seiner Rente leben und sah keinen anderen Ausweg.

Die Regierung hat zwar nach wie vor keine Lösungen für all die vorgenannten drängenden Probleme, aber dafür zwei große Keulen im Gepäck, mit der sie in diesen Zeiten immer dann gnadenlos draufhauen kann, wenn die Themen drohen unangenehm zu werden: Einerseits die große Corona-Panik-Keule, die alles kurz und klein haut, bevor es dem Bürger in unserem Staate auffällt. Wenn doch jemand wagt anzumerken, dass diese Keule aus einem Haufen heiße Luft zusammengeschustert wurde, gibt es dann immer noch die altbekannte Schuldkeule unserer unrühmlichen Vergangenheit, mit der ausnahmslos jedem das Maul gestopft werden kann.

 

Ach so, da heute wie gesagt offensichtlich noch einige Sendeplätze frei waren, hat man auch mal wieder festgestellt, dass wir neben der Corona-Krise auch noch eine Klimakrise haben. Scheinbar war es den deutschen Anhängern von Zopf Greta langweilig geworden, nachdem sie in den Monaten zuvor eigentlich keinen Grund hatten freitags auf die Straße zu gehen, denn es war ja ohnehin schulfrei und Starbucks hatte zu. Da traf es sich gut, dass Greta Thunberg, beziehungsweise ihre Eltern, beziehungsweise deren Berater einen entsprechend öffentlichkeitswirksamen Rahmen brauchten, um das zweijährige Jubiläum des Tages zu begehen, als Familie Thunberg auf die Idee kam aus der krankheitsbedingten Fokussierung der Tochter auf das Klimathema Kapital zu schlagen und sie mit einem Plakat in die Fußgängerzone schickte (Anm.d.Red.: Ich bewundere Menschen wir Greta, denn sie sind hochintelligent, sprachbegabt und haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ihre meist fehlende Empathiefähigkeit macht sie zu Leadern, aber nicht zu Teamplayern. Menschen mit Asperger-Syndrom haben einen Hang zur Inselbegabung und Sonderinteressen. Das Problem Umwelt ist aber ein Konglomerat aus vielen Themen und deshalb hätte ich mir gewünscht, Greta wäre von etwas wie Astrophysik geflasht gewesen). Angela Merkel hatte auch einen Termin frei. Ob aus Zufall oder weil sie beim Treffen mit Macron beim Schnick-Schnack-Schnuck verloren hat, werden wir wohl nie erfahren. Ende vom Lied, man hat sich 90 Minuten unterhalten, die lieben Kleinen konnten hinterher eine Pressekonferenz geben und alle konnten zurück zur Tagesordnung gehen, auf der ab morgen sowieso wieder Corona steht und eben nicht Klimaschutz.