Ins Bild gesetzt

Ich habe neben diesem Blog auch noch ein Leben und so habe ich mir mal ein verlängertes Wochenende ohne Schreiben gegönnt. Allerdings kann man sich natürlich nicht der Realität entziehen und so prasseln die Eindrücke aus seinem direkten Umfeld ungefiltert und die Meldungen aus den Medien nach wie vor gleichgeschaltet auf den interessierten oder bislang genervten Beobachter ein.

Während sich meine Wenigkeit am Wochenende auf einem Junggesellenabschied ohne Maske durch eine überfüllte deutsche Weinstadt an der Mosel getrunken hat, ohne auch nur einen gefunden zu haben, der zu den vielzitierten 80% der Deutschen gehört, die die Schutzmaßnahmen der Regierung befürworten und/oder für sinnvoll halten, übertreffen sich in den Nachrichten die Sender mit Warnungen und Horrorszenarien, die uns durch die aktuelle Urlaubszeit und die Rückreisewelle danach im Bezug auf Corona angeblich blühen werden.

Nur falls es jemanden übers Wochenende meine Einstellung dazu entfallen sein sollte: Infektionszahlen sind kein Maß für die Corona-Gefahr, Todeszahlen schon eher! Natürlich werden die Infektionszahlen auch in Deutschland nach den Sommerferien wieder steigen, ganz einfach, weil nun in den Urlaubsgebieten unterschiedliche Nationen in großer Zahl aufeinandertreffen, die sich in unterschiedlichen Infektionsstadien befinden und weil im Urlaub noch weniger auf Schutzmaßnahmen geachtet wird als zu Hause. Während ich damit kein Problem habe, weil nur hohe Infektionszahlen eine Durchseuchung beschleunigen, nimmt man in Politik und Presse die Zahlen zum Anlass über die Wiedereinführung von Beschränkungsmaßnahmen oder sogar ganz neue, noch idiotischere Ideen zu philosophieren. Ich warte eigentlich schon die ganze Zeit, dass irgendein Spaß befreiter Politikerspacken öffentlich über ein Alkoholverbot nachdenkt, um die langsam aufkommende sommerliche Partystimmung endgültig zu zerstören und mit ihr auch gleich alle Besitzer von Kneipen und Bars, die gerade wieder Hoffnung geschöpft haben. Es ist nicht der erhöhte Alkoholkonsum, der zu einem laxen Umgang mit der Maskenpflicht führt, sondern es ist umgekehrt die Maskenmüdigkeit, die den Drang nach Renitenz und Party erst richtig anfeuert.

Besonders hart trifft die neue Panik gerade Urlauber auf Mallorca, die unvorsichtigerweise die Reise auf des Deutschen Lieblingsinsel gewagt haben. Hier war noch vor dem Wochenende geplant, jegliche Urlaubsstimmung durch eine verschärfte Maskenpflicht ad absurdum zu führen, was dem aufkeimenden Tourismus schon wieder den Todesstoß versetzt hätte, kaum dass er gestartet war. Da sich aber wenig überraschend herausstellte, dass niemand Urlaub auf Malle machen will, wenn er bei 35°C mit einem Mund-/Nasenschutz rumlaufen soll, hatten bereits Freitag nach Bekanntwerden der Pläne viele Urlauber ihre Reisen storniert. Als daraufhin Wirte, DJs und sogar solche Pseudokünstler wie Peter Wackel auf die Barrikaden gegangen sind, hat die Provinzregierung den Schwanz eingezogen und die Maßnahmen heute wieder in etwa auf das Niveau von Deutschland gebracht, ohne natürlich einige Unklarheiten hinsichtlich der genauen Geltungsbereiche der Maskenpflicht zu hinterlassen. Alles unkoordiniert bis lächerlich. Inwieweit die Behörden die Einhaltung der Maßnahmen überhaupt überprüfen steht wie bei vielen Erlassen auf Mallorca sowieso noch in den Sternen. Bis zum aktuellen Zeitpunkt sieht es noch nicht danach aus, was auch zwei Jugendliche bestätigten, die von ntv irgendwo am Ballermann interviewt wurden. Keine Ahnung wie lange die dort suchen mussten, um jemanden zu finden, der sich noch nicht die Muttersprache weggesoffen hatte. Masken haben sie auf jeden Fall nicht getragen.

Die Maskenpflicht als einziges Mittel immer dann zu favorisieren, wenn irgendwo die Infektionszahlen steigen, ist die lächerlichste Augenwischerei in dem ganzen Pandemiewahnsinn. Die Niederländer, haben nur im öffentlichen Nahverkehr Maskenpflicht, und trotzdem keine steigenden Infektionszahlen. Dort hat man eingesehen, dass der normale Durchschnittsbürger einfach nicht für die Nutzung einer Maske geeignet ist. Ich habe gerade am Samstag einen Kontrollnazi beobachtet, der im Supermarkt penibel alle anderen auf den Abstand und den korrekten Sitz der Maske hingewiesen hat. Zufällig habe ich ihn dann auf dem Parkplatz gesehen, wie er sich im Auto die Maske abgenommen hat, nur um sich mit beiden Händen durch das verschwitzte Gesicht zu reiben. Dümmer geht´s nimmer!

Überhaupt muss man sich als normaler Mensch langsam an den Kopf fassen, wenn man die Absurditäten und Widersprüche der ganzen Vorschriften und Erlasse bewusst sucht. Da fahren elektrische Wägelchen Handtücher und die Pokale gestern bei der Formel 1 - Siegerehrung zu Hamilton und Co. ans Siegertreppchen, aber zwei Meter davor stehen dicht gedrängt die Mechaniker und jubeln sich ohne Masken gegenseitig die Aerosole ins Gesicht. Wer, der klaren Verstandes ist, kann das alles noch ernst nehmen?

Ungeachtet dessen wurde auch in der Pressekonferenz unserer beiden Gebetsmühlen Spahn und Wieler heute wieder nur inhaltsloses Blabla über altbekannte Märchen vom gefährlichen Virus, dem Erfolg der bisherigen Maßnahmen und Statistiken vom uneingeschränkten Rückhalt in der Bevölkerung zum besten gegeben (Anm.d.Red.: Inklusive der Betonung, wie gut doch die Corona App funktioniert und angenommen wird. Seit meiner letzten Erhebung sind pro Woche circa eine Million Nutzer dazugekommen. Ich denke, wenn es in der Geschwindigkeit weitergeht dürften pünktlich zu Covid22 oder wahlweise der vierten Welle genug Deutsche die App heruntergeladen haben, um sie sinnvoll nutzen zu können. Was immer ´sinnvoll´ in diesem Zusammenhang bedeuten mag). Heute eben in der Urlaubsedition und ich denke der gute Jensemann hat sehr lange nachgedacht, bis ihm der Spruch ´Ballermann darf nicht zum zweiten Ischgl werden´ in den Sinn gekommen ist. Gefallen ist natürlich wie immer der althergebrachte Standardspruch, der mich inzwischen im Strahl kotzen lässt: ´Wir befinden uns immer noch mitten in der Pandemie!´ JA UND WEITER? Dank allgemeiner statt zielgerichteter Schutzmaßnahmen in Kranken- und Pflegeheimen hat man die Durchseuchung der gesunden Bevölkerung verhindert, den Menschen nicht nur flächendeckend ihr Leben und teilweise ihre Existenzen genommen, sondern die ganze Welt gleich auch noch in die größte Rezession nach dem zweiten Weltkrieg gestürzt. Jetzt steht man natürlich immer noch mit einer Infektionsrate von geschätzt 1% mitten in der Pandemie und wird die zweite Welle auch nicht verhindern können. Trotzdem wollen uns Lothar Wieler, wie auch alle andern, die in den gleichgeschalteten Medien auftreten nach wie vor dazu bringen, dass wir wie die hypnotisierten Eichhörnchen auf die Infektionszahlen starren, anstatt die aktuelle Gefahr an den Todeszahlen oder wenigstens den schweren Verläufen zu messen (Anm.d.Red.: Leider sind die aber ungeeignet zur Panikmache, da sie noch nie besonders schockierend waren. Besonders nicht, wenn man sie in Relation zu anderen Todesursachen setzt). Es ist erschreckend, dass mir niemand, den ich frage, den Sinn dahinter erklären kann. Leider findet sich auch keiner in der Opposition oder der, doch angeblich so freien Presse, um diesen seltsamen Blick auf den Pandemieverlauf zu hinterfragen.

Umso überraschender war es dann für mich, dass ausgerechnet die Bild Zeitung jetzt einen Bericht druckte, der eben die Absurdität dieser Vorgehensweise widerlegt. Schweden war schon vor Corona eines meiner Lieblingsländer, aber jetzt bekanntlich umso mehr, weil es sich, wie das kleine gallische Dorf in den Asterix Comics, dem Diktat der Mehrheit widersetzte und sich für einen anderen Weg durch die Corona Krise entschieden hatte. Das Land wurde anfangs permanent von den Corona-Panikern attackiert, weil es doch drohte alle Überreaktionen im Rest Europas als blinden Aktionismus zu entlarven. Leider klappte das nicht und als sich langsam herauskristallisierte, dass Schweden mit seiner Strategie Erfolg hatte, versuchte man erst mit gezielt irreführenden Fehlinformationen die Vorgehensweise zu diskreditieren (Anm.d.Red.: In den Medien versuchte man den Eindruck zu vermitteln, dass in Schweden viel mehr Corona Tote zu beklagen wären, als in Resteuropa, indem man die Toten an den Bevölkerungszahlen und nicht an der Zahl der Infizierten spiegelte. Siehe unter anderem meinen Blog vom 11.05.20, ´Von Wikingern und Teutonen´). Auch diese Strategie Resteuropas scheiterte grandios und so blieb in den letzten Wochen nur noch das Totschweigen. Jetzt wurden Zahlen bekannt, dass, trotz steigender Infektionszahlen, die Todeszahlen in Schweden auf das gleiche Niveau gesunken sind, wie in den Ländern, die sich seit Monaten mit rigiden Schutzmaßnahmen den Hals zuschnüren.

 

Mich wundert diese Entwicklung nicht, denn die Welt funktioniert nun einmal auf diese Weise, ob man das nun toll findet oder nicht. Egal was Tod bringt, ob es ein Virus ist, eine Naturkatastrophe eine Hungersnot oder ein Löwe, es sterben zunächst die Schwachen in einer Gesellschaft (Anm.d.Red.: Im Falle des Löwen wäre das genauer gesagt die kranken Tiere einer Herde oder auch die dicksten Amerikaner in einer Reisegruppe, die im Krüger Nationalpark unvorsichtigerweise ihren Bus verlassen haben und dafür sorgen, dass die Schlanken noch wegrennen können). Sobald sich die jeweilige Bedrohung aber nur noch mit gesunden Mitgliedern einer Gemeinschaft konfrontiert sieht, nimmt die Erfolgsquote des Jägers deutlich ab. Nichts anderes ist in Schweden passiert, denn trotz besonderer Maßnahmen für Alten- und Pflegeheime, die auch in Schweden ergriffen wurden, war es einfach nicht möglich all diejenigen zu schützen, deren Tage auch ohne das Virus gezählt gewesen wären. Nur weil man sie als Corona Tote gezählt hat, heißt das bekanntermaßen nicht, dass diese Opfer noch leben würden, denn irgendetwas hätte die meisten auch ohne das Virus aus dem Leben gerissen. Gesund ist schließlich noch niemand gestorben. Damit wäre dann ein weiteres Steinchen an den richtigen Platz in dem Mosaik gefallen, dass am Ende zeigen wird, dass der schwedische Weg der einzig richtige gewesen ist, in einer Zeit, in der eine kollektive Verweigerung, ewig geltenden Gesetze des Lebens zu akzeptieren, die Welt in eine nie dagewesene Krise geführt hat (Anm.d.Red.: Ich habe den Artikel aus der Bildzeitung dem Blog heute vorangestellt, zumal ich es besonders lustig finde, wie Dauernörgler Karl Lauterbach hier so richtig einen in die spaßbefreiten Kronjuwelen bekommt).