Die Fernsehpräsenz von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in Pressekonferenzen kann man im Vergleich zu Spahn und Co. inzwischen fast als inflationär bezeichnen. In der Flaute zwischen den beiden Corona Wellen ist man offensichtlich der Ansicht, dass ihre Themen gut dazu geeignet sind, die hohen Zustimmungswerte der Bundesregierung bis zum nächsten alternativlosen Lockdown im Herbst zu konservieren.
Heute hat sie ein, von der Regierung beschlossenes Maßnahmenpaket vorgestellt, dass zukünftig die Gleichstellung von Männern und Frauen auf allen Ebenen festschreiben und vorantreiben soll (Anm.d.Red.: Ich finde zwar, solange es GNTM und InStyle gibt, entbehrt dem Thema jegliche Grundlage, aber was weiß denn ich schon?). Zentraler Punkt sind wie so oft Strategien, die Frauen vermehrt in typische Männerdomänen bringen sollen. Eigentlich nach wie vor das schärfste Schwert im Kampf der Geschlechter, die vielzitierte Frauenquote. Ich sehe dieses Thema natürlich komplett anders. Wenn es Frauen in bestimmten Positionen geben soll, dann müssen sich auch genügend Frauen für diese Themen letztendlich auch interessieren. Es ist simple Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wenn es nur zehn Frauen gibt, die für einen Job geeignet sind, aber demgegenüber etwa zehn Mal so viele Männer, man aber am Ende trotzdem die Frau bevorzugt, stehen die Chancen, dass die fähigste Person für diese Position gefunden wurde bei 1:10 (Anm.d.Red.: Von dem Flurfunk, der fortan die Arbeit der Frau als Begünstigte der Frauenquote diffamiert, gleich wie hervorragend sie arbeitet, wollen wir an der Stelle gar nicht reden. Wer davon ausgeht, dass man solche Dinge durch irgendwelche Schulungen, Strafen oder Psychotricks in den Griff bekommen kann, der hat die Natur des Menschen nicht verstanden. Ein Großkonzern ist für die schlechten Seiten von Persönlichkeiten wie eine Petrischale mit Agar-Agar für Bakterien). Leider werden zur Zeit Frauen in Berufe hereindiskutiert, für die sich die Damenwelt, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht interessiert. Immerhin war es lustig zu sehen, wie sich Volker Bouffier, ein Mann, der aussieht, als würde er das Wort Gleichberechtigung gar nicht kennen, in einem Interview uneingeschränkt zur Linie von Frau Giffey bekannt hat.
Im Grunde genommen unterscheidet sich die Diskussion zu diesem Thema nicht von der, wie mit Corona umzugehen sei. Es darf bei beiden politisch korrekt keine zwei Meinungen geben. Man muss sich anpassen und mit dem Strom schwimmen, ansonsten ist man gesellschaftlich geächtet. Wer die Corona Panik und den ganzen Schutzmaßnahmenwahnsinn der Regierung in Frage stellt ist ein antisemitischer, rechter Aluhutträger. Bist du für eine Begrenzung der Zuwanderung auf Menschen, die sich nicht in die abendländische Kultur integrieren, beziehungsweise für konsequente Ausweisung von ausländischen Straftätern, bezeichnet man dich als antisemitischen, rechten Rassisten und wenn du es suboptimal findest, Frauen aufgrund ihres Geschlechts statt ihrer Fähigkeiten in Positionen in Wirtschaft und Politik zu bringen, wird man als Chauvinist in einen Topf geworfen mit Typen, die Frauen Gewalt antun und gilt fortan als Anhänger des ewig Gestrigen und natürlich als Antisemit (Anm.d.Red.: Ich habe keine Ahnung, wann diese Monstrosität begonnen hat, jede Meinungsäußerung, die nicht dem Mainstream folgt, automatisch einen grundsätzlichen Hass gegen Juden zu unterstellen. Ich denke ich habe meine Meinung zum Thema Antisemitismus klar geäußert. Siehe hierzu auch meinen Blog vom 23.05.20 ´Deutscher´. Man sollte nicht zwischen Juden und Katholiken, Schwarz oder Weiß, Mann oder Frau unterscheiden, sondern einfach zwischen Mitmenschen und Arschlöchern).
Nicht ganz ohne Zusammenhang zum Thema Gleichberechtigung hat Giffey gestern schon die Ergebnisse der Jugendbefragung zur Zukunft und Beruf vorgestellt. Das Ergebnis ist jetzt nicht besonders überraschend. Man blickt in jugendlichen Kreisen besorgt in die Zukunft. Ist durchaus verständlich, denn irgendwann muss man sich das neueste iphone selber kaufen und wird nicht mehr von den Eltern im SUV zur Freitagsdemo gefahren, um dort trotzdem gegen den schlimmen klimaschädlichen Beruf von Papa zu demonstrieren. Apropos Beruf. Die stehen besonders im Alten- und Pflegesektor nicht hoch im Kurs und können nur über die Entlohnung für junge Leute attraktiver gemacht werden. Auch keine bahnbrechende Erkenntnis. Habe ich aber von der Generation ´Dagegen´ auch nicht erwartet (Anm.d.Red.: In diesem Zusammenhang ist es nicht sehr hilfreich, wenn man den Krankenpflegern nun die, in der Corona Krise versprochenen 500€ Sonderbonus verweigert. Das macht nicht viel Hoffnung auf eine grundsätzliche Neuordnung der Entlohnungsstruktur auf diesem Sektor. Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich erfahren, dass man vom Gesundheitsministerium hat verlauten lassen, dass schon immer klar war, dass besagter Bonus von den Krankenhäusern freiwillig aus dem sogenannten Rettungsschirm bezahlt werden sollte, der ihnen zur Verfügung gestellt wurde, weil sie im Lockdown Intensivbettenkapazitäten vorhalten mussten. Da die vorausgesagte Flut der Intensivpatienten mit schwersten Corona Symptomen nie kam, stopfen die Krankenhäuser nun ihre Budgetlöcher, statt es dem Pflegepersonal zu geben. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass selbige, im Gegensatz zu den Altenpflegern, auch nur tatenlos vor leeren Betten ausgeharrt haben. Die übermüdete Krankenschwester ist zumindest auf den Intensivstationen Deutschlands zur Corona Pandemie eine Mär und hätte nicht beklatscht werden müssen).
Ich habe mich nicht gewundert, dass bei diesen Instagramm-Posern Pflegeberufe nicht sehr hoch im Kurs stehen. Ein Post, bei dem der Betreffende Musik für Partypeople auf Ibiza macht oder coole Locations für ein Reiseunternehmen checkt, machen halt mehr ´Likes´ als ein Foto, das einen Loser beim Füttern eines Demenz Patienten im Altersheim zeigt. Nun kommen wir auf der Welt aber mal nicht mit Jobs weiter, die auf den sozialen Netzwerken die entsprechende Anerkennung beim Jungvolk genießen. Manchmal komme ich mir vor wie in einem Szenario von ´Per Anhalter durch die Galaxis´. Da wurde die Erde auch in die Grütze gefahren, weil dort ursprünglich ein Raumschiff mit Telefondesinfizierern und Unternehmensberatern, also alles Idioten, die kein Planet braucht, gestrandet war. Ungefähr so sehe ich die neuen Berufsgruppen wie professionelle Lifestyleberater oder Produkttester im Internet. Die zukünftigen Bewohner unseres Planeten sollte sich nichts vormachen: ´Unboxing´ ist kein Beruf, basta! Douglas Adams war irgendwie schon eine Art moderner Nostradamus.
Dann haben sich noch bei besagter Umfrage einige junge Frauen kritisch geäußert, dass viele soziale Berufe immer noch nicht von Männern anerkannt sind oder sogar von ihnen ausgeübt werden (Anm.d.Red.: Wie wäre es denn mit einer Männerquote solchen Frauendomänen? Ist irgendwie dasselbe Problem wie mit den fehlenden Frauen in Führungspositionen. Eine Diskussion macht nur Sinn, wenn ein Interesse bei den Betreffenden besteht und das wird bereits in frühester Jugend manifestiert und nicht erst nach der Ausbildung/Uni). Grund wäre ihrer Meinung nach das immer noch vorurteilsbehaftete Frauenbild, an dem sich leider unverständlicherweise nichts geändert habe. Ich finde das wie gesagt überhaupt nicht unverständlich, zumal eine grundsätzliche Änderung dieser Sterotypen in unserer aktuellen Gesellschaft nicht zu erwarten ist. Es ist nun mal eine Tatsache, dass wir uns mit dem Wunsch nach einer Multi-Kulti-Gesellschaft hauptsächlich patriarchisch geprägte Kulturen ins Land holen. Die mögen den Mindset in Deutschland sicher nachhaltig ändern, aber mehr zurück in die 50er Jahre unserer Republik und definitiv nicht in die Richtung, die sich unsere Streiter für die Gleichberechtigung wünschen. Ein heißes Eisen, dass aber keiner anpacken will, denn im Spannungsfeld zwischen Rassismus und Chauvinismus kann man nur verlieren…ja, auch als Antisemit!
Ich gehe davon aus, dass sich die aufgebrachten Mädels nach der Umfrage zur Zerstreuung mit einem Cupcake auf Sofa verzogen haben, um sich von Leonie Hanne oder Cathy Hummels über die neuesten Lidschattenstyles informieren zu lassen. Wenn es nicht so traurig wäre…