Tag im Meer

Ich grüße von Sylt. Nach meinem Besuch in Kitzbühel letzte Woche habe ich heute mal die Abstands- und Hygieneregeln auf unserer deutschen Promiinsel gecheckt. Was soll ich sagen: Hier ist so viel Betrieb, würde man auf der Insel die Abstandsregeln ansatzweise einhalten wollen, müssten 10% der anwesenden Touristen bis zu den Knien im Wattenmeer stehen.

Ansonsten bleibt die Rechtfertigung des Shutdowns auch heute wieder oberste Priorität. Mit dieser Intension wurde wieder Schweden in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gezogen. Es wurde darüber diskutiert, dass das Land aufgrund der fehlenden Shutdown- und Schutzmaßnahmen viel mehr Tote als Deutschland zu beklagen hätte (Anm.d.Red.: Ich verweise noch einmal in aller Deutlichkeit auf meinen Blogbeitrag vom 11.05.20, ´Von Wikingern und Teutonen´ und möchte betonen, dass die Zahl der Toten in direktem Verhältnis zur Zahl der Infizierten steht. Schweden strebt im Juni eine Durchseuchungsrate von 60% an, während wir irgendwo mit Dunkelziffer bei mageren 1% liegen. Wer hat also mehr gekonnt? Schweden mit 4000 Corona Toten bei 6 Millionen Infizierten oder Deutschland mit 8500 Toten bei 2 Millionen Infizierten? Quot erat demonstrandum!). Nach wie vor vergleicht man beim Anprangern des schwedischen Weges die Corona Toten in Bezug auf die Gesamtbevölkerung beider Länder, aber wie soll bitte jemand an Corona sterben, wenn er überhaupt nicht infiziert war?  Damit unterschlägt man konsequent, dass die Zahlen bezogen auf die Infizierten ganz anders aussehen und verschweigt, dass diese Rechnung ausgemachter Humbug ist. Immerhin lastet man Schweden nicht mehr die eigene Rezession an. Anfänglich hat man versucht den Eindruck zu erwecken, Schweden hätte sich selber, auch wegen seiner eigenen Strategie die Rezession eingehandelt. Inzwischen mussten sogar die regierungsfreundlichsten Medien, offensichtlich aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit, diese Position nicht mehr halten und haben anerkannt, dass das Land dem Shutdown und den wirtschaftlichen Konsequenzen in ganz Europa Tribut zahlen muss und nicht selbst seine wirtschaftliche Misere verschuldet hat.

 

Da passt es der Regierung bestimmt so gar nicht ins Konzept, was gerade eine Studie, in der, angeblich so hart gebeutelten Provinz Bergamo, herausgefunden hat (Anm.d.Red.: Apropos ´hart gebeutelt´, ich habe noch einen Nachtrag zu meinem Beitrag vom 25.03.20, ´Made in Italy´, in dem ich darüber berichtete, warum die Situation in Italien hausgemacht war. Ich habe inzwischen erfahren, dass diese Region nicht nur wegen den damals aufgezählten Besonderheiten und Fehlern in die Grütze geritten ist, sondern weil hier aufgrund der Modeindustrie und damit der auch vorhandenen Produktpiraterie sehr viele Chinesen illegal und unter armseligsten Wohnbedingungen arbeiten. Was diese bei der Rückkehr vom chinesischen Neujahr aus ihrer Heimat mitgebracht haben, ist ebenso bekannt, wie das, was passiert, wenn man mit 10 Personen auf ebenso vielen Quadratmetern hausen muss. Ich denke nicht, dass die Geschichte der rumänischen Schlachter bei Westfleisch bereits in Vergessenheit geraten ist. Bringen sie das zusammen mit den alten hilflosen Menschen, die man bei Schließung der Grenzen sich selbst überlassen hat und sie haben die beste Erklärung ever für die chaotischen Verhältnisse in Norditalien). Sie zeigt wie überzogen, beziehungsweise vielmehr sinnlos die ganzen Beschränkungsmaßnahmen wirklich waren und noch sind. Man hat herausgefunden, dass trotz rigorosen Shutdowns und Ausgangssperre, 6 von 10 Bewohnern Antikörper gegen Covid19 gebildet haben. Anders ausgedrückt, damit liegt eine Durchseuchung von 60% vor, der Wert, den Schweden auch ohne Einschränkungen im Juni erreichen will. Nun finde den Fehler!