Jetzt haben wir es geschafft. Am besten nicht mehr reden und nicht mehr atmen und uns schon gar nicht mehr in Innenräumen mit Menschen treffen. Nachdem der Corona Geisterbahn langsam die Besucher ausgingen, hat Politik und demnach auch Presse nun das Aerosol als neues Schreckgespenst engagiert. Verlässlicher Lieferant war dabei einmal mehr Christian Drosten, der David Hasselhoff des Corona Virus, der offensichtlich das Gefühl hatte, er würde nicht mehr genügend im Rampenlicht stehen. Dabei war es scheinbar unwichtig, dass es sich bei dem Thema um einen alten Hut handelte, den der liebe Professor mal schnell in einen neuen Schlauch gestopft hat. Es ist schon seit Jahren bekannt, dass sich Aerosole (Anm.d.Red.: Aerosole sind die sehr kleinen Brüder der richtig ekligen großen Spucke- und Schleimtropfen, die bei feuchter Aussprache, Husten, Singen etc. ebenfalls in die Umgebung abgegeben werden) besonders in geschlossenen Räumen sehr lange in der Luft halten, beziehungsweise verbreiten können. Auf ihnen wurden schon vor längerer Zeit Virenfragmente nachgewiesen. Wie der Begriff ´Fragment´ schon vermuten lässt, konnte bis zum heutigen Tage noch nichts Lebendiges, also Ansteckendes auf einem Aerosol gefunden werden. Somit ist diese Übertragungsart des Corona Virus in etwa so bestätigt wie Sichtungen des Yetis, allerdings eines dieser unwichtigen Details, die spätestens nach der fünften Wiederholung vom semiaufmerksamen Bürger vergessen werden. Zurück bleibt nur die Furcht vor einer möglichen neuen Ansteckungsart. Mission erfüllt!
Wie schon gesagt, die Regierung braucht diese ständige Angst in der Bevölkerung, um die sogenannten Schutzmaßnahmen aufrechterhalten zu können, die wiederum jegliche Fragen nach der Sinnhaftigkeit ihres Tuns unterbinden. Dumm nur, dass die Zahl der Neuinfizierten, trotz eines Flickenteppichs an Lockerungen, dem Unterlaufen der Kontaktverbote und wahrscheinlich seit Wochen ungewaschener Atemschutzmasken, rapide sinkt. Dabei ist auch wenig hilfreich, dass es kaum noch schwere Verläufe gibt (Anm.d.Red.: Wenn man neusten Studien, wie der von JP Morgan, Glauben schenken darf und der Lockdown nichts gebracht hat, würde mich diese Tatsache auch nicht weiter verwundern, denn ein Virus nimmt sich im Normalfall wie ein Raubtier zunächst die Schwachen und Kranken aus der Herde. Wenn die erst einmal weg sind, wird das Sterben weniger). Es sind inzwischen so wenig Corona Infizierte in Krankenhäusern, dass man jedem Einzelnen einen, was sage ich zehn linientreue Virologen und ein Reporterteam ans Bett stellen könnte, um jeweils eine kommentierte Livereportage des Krankheitsverlaufes zu machen. Einem Grippekranken beim Husten zuzusehen, ist für den Netflix-verwöhnten TV-Junkie allerdings in etwa so interessant, wie trocknende Wandfarbe und eignet sich nach Wochen der Gewöhnung an Corona auch nicht als Schockszenario, vor allem, wenn die Protagonisten am Ende noch nicht einmal den Löffel abgeben. Da man nun auch schlecht infizierten BND-Agenten in Altenheime schicken kann (Anm.d.Red.: Nicht aus ethisch-moralischen Gründen, sondern weil beim Bundesnachrichtendienst noch immer alles irgendwann ausgeplaudert wurde), muss man nehmen was da ist und so wird gerade jeder Infektionshotspot, der irgendwo in Deutschland auftaucht, ausgiebig als Beweis der weiter existierenden Corona Gefahr abgefeiert.
Dabei war ein lokales Wiederaufflammen zu erwarten, besonders, wenn dank des Lockdowns seit Wochen eine angemessene Durchseuchung der Bevölkerung verhindert wurde. Es kann mir egal sein, ob die Regierung diese logische Konsequenz für ihre Zwecke missbraucht. Im Falle der Fleischbetriebe hat es sogar noch einen positiven Nebeneffekt. Keine Ahnung wie lange sonst noch das, seit den 90er Jahren, bestens bekannte Problem des Subunternehmertums ignoriert worden wäre. Allerdings wird es vulgär, wenn nun Wirte als Sündenböcke hingehängt werden, wenn in ihren gerade wieder eröffneten Betrieben Corona Fälle auftreten. So gerade passiert in Leer, wo sich in einem Restaurant sieben Menschen mit Corona infiziert haben und in der Folge 100 Personen in Quarantäne mussten. Alle schauen sich mit großen Kinderaugen an, wie es trotz der tollen Sicherheitskonzepte dazu kommen konnte. Es ist schlichtweg nicht möglich durch die nervigen, aber schwachsinnigen Auflagen wirksam eine Verbreitung von Corona zu unterbinden. Das hat man in den letzten Wochen in einigen Altenheimen gesehen. Ein Infizierter reicht und die Kettenreaktion beginnt. Ich weiß nicht wo diese Arroganz herkommt zu glauben, man kann auf Dauer etwas in Zaum halten, was seit Jahrmillionen existiert. Jetzt wird gegen den Wirt aus Leer ermittelt, der meiner Meinung nach nicht mehr und nicht weniger verbrochen hat als alle anderen nach der Wiedereröffnung. Er hatte einfach nur das Pech, dass ein Gast Corona hatte.
Das ausgerechnet aus Dunkeldeutschland ein Lichtstrahl der Hoffnung auf diese verfahrene Situation fällt, hätte ich allerdings nicht gedacht. Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, hat mal nachgezählt und überrascht festgestellt, dass von seinen 1045 Intensivbetten im Moment gerade mal 37 mit Corona Patienten belegt sind und davon 4 beatmet werden müssen. So ist er auf die Idee gekommen, doch mal etwas total Revolutionäres zu versuchen und den Thüringern wieder mehr Eigenverantwortung in ihrem Leben zu geben. Nicht, dass die Ossis damit jemals umgehen konnten, aber vielleicht erhöht das den Druck auf Restdeutschland und zwingt auch meinen Ministerpräsidenten zu weiteren Lockerungen. Die versammelte Politikprominenz hat auch umgehend reagiert und ist mit Stumpf und Stiel über den guten Bodo hergefallen. Lediglich die FDP bezeichnete sein Vorgehen als mutig, der Rest durchweg als verantwortungslos (Anm.d.Red.: Die wie immer von ntv sofort durchgeführte spontane und total unabhängige Umfrage, diesmal in Hamburg, fand nur Menschen, die das Vorpreschen in Thüringen als falsch ansehen haben. Meine sofort durchgeführte Gegenumfrage im lokalen Rewe ergab seltsamerweise wie so oft ein total anderes Bild: Zumindest 50% Zustimmung für den guten Bodo, ohne dass ich jemandem Prügel androhen musste).
Ich bleibe dabei, es war ein globaler Fehlalarm und auch Deutschland hat sich mitreißen lassen. Die Fehler sind längst nicht mehr rückgängig zu machen, jetzt kann man nur für jeden kleinen Schritt zurück zur Normalität dankbar sein. So gesehen ist es unwichtig, aus welchen Beweggründen jemand beginnt von dieser sinnlosen Allgemeingültigkeit der geltenden Corona Regeln wegzukommen. Ob Bodo Ramelow aus Überzeugung oder machtpolitischem Kalkül gehandelt hat, spielt für alle Leidtragenden keine Rolle. Vielleicht will er ja auch noch auf dem Weg zum höchsten Amt im Staate rechts an Söder und Laschet vorbeiziehen…