Das Maß füllt sich...

Dies ist ein Blog, den in guten Zeiten etwa 100 Leute lesen. Deshalb befürchte ich, dass die Bombe, die Dr. Schaaf, in der eigentlich nicht mehr stattfindenden Pressekonferenz des RKI (Anm.d.Red.: Robert Koch Institut hat eigentlich angekündigt, seine regelmäßigen Pressekonferenzen auszusetzen. Ich habe Lothar Wieler in der Corona Krise öfter gesehen als meine Eltern. Es gab Pressevertreter, die diese Maßnahme kritisierten, allerdings frage ich für welches Käseblatt die schreiben, wenn sie die ewig gleichen wagen Aussagen als Basis für ihre Artikel verwendet haben), platzen ließ, eher unbemerkt bleiben wird. Denn offensichtlich hatte nur ich ein Problem damit. Zumindest habe ich keinen virtuellen Aufschrei in irgendwelchen Online-Portalen gefunden. Es mag angehen, dass das Gros der Bevölkerung durch die ständige Berieselung mit ´Wir halten zusammen´- Werbespots, Dankesbotschaften von allen möglichen Würdenträgern fürs Nichtstun und gebetsmühlenartigem Betonen der Notwendigkeit aller Maßnahmen zum Schutz vor einer globalen Katastrophe, inzwischen so depraviert ist, dass solche verbalen Hämmer gar nicht mehr auffallen, aber ein wenig mehr Reaktion hätte ich schon erwartet.

Ich zitiere Dr. Schaade zunächst wörtlich: ´Solange wir keine Alternativen haben zur Vermeidung von Infektionen, wird sich unser Alltag insofern ändern müssen, als wir eben darauf achten müssen, dass wir diese Infektion durch unser Verhalten eben vermeiden. Das ist die neue Realität… ein Verhalten zurück so wie es, sagen wir mal, im letzten Dezember noch war, müssen wir uns klar machen, dass wir in Zukunft anders vorgehen müssen!´

Die Stellungnahme mag Eloquenz-technisch sicher kein Leckerbissen sein, aber ich muss mich doch fragen: Leben hier in diesem Land eigentlich nur noch Vollidioten? Dieser Regierungshiwi redet statt von Corona plötzlich ganz allgemein von Infektionen und niemand von der anwesenden Presse hat wenigstens mal eine Nachfrage?

Nur falls es nicht angekommen sein sollte, hier wird gesagt, dass in Zukunft, bei Auftreten eines neuen Virus keine Herdenimmunität mehr angestrebt wird, sondern stattdessen nach Gutdünken der Regierung jedes Mal Einschränkungsmaßnahmen erlassen werden, bis ein Impfstoff gefunden sein wird. Künftig wird, aufgrund der damit einhergehenden miserablen Durchseuchungsrate, jede Infektion eine zweite Welle haben. Nach Lage der Dinge werden wir uns von nun an in einem Teufelskreis bewegen, der zu Dauereinschränkungen führen wird, weil wir uns permanent zwischen verschiedenen Virensaisons bewegen.

Kleine Zukunftsprognose gefällig: Noch bevor ein Impfstoff für das Vorjahresvirus Covid19 gefunden ist, beginnt die Influenza Welle 2021, die natürlich so bedrohlich ist, wie noch nie. Es sollen sogar Leute in der Öffentlichkeit gesehen worden sein, die geniest haben. Somit braucht man die Einschränkungen erst gar nicht aufzuheben und als letzten Endes 70% der Bevölkerung gegen Covid19 geimpft sind, kann man nahtlos mit der 2. Welle der Influenza weitermachen, denn schließlich durchseucht man dank der Schutzmaßnahmen nicht mehr. Während wir noch auf den neuen Impfstoff für die Influenza 2021 warten, ist Covid19 zu Covid21 mutiert, der Impfstoff wertlos und irgend ein Chinese hat auch schon wieder das falsche Vieh gefressen.

Vor diesem Hintergrund macht es auch wieder Sinn, dass die Regierung bei der Frage nach einer Tracing-App oder einer Impfpflicht ganz gelassen bleiben kann. Denn sie werden nicht mehr gebraucht, schließlich sitzen wir zukünftig im Restaurant 5 Meter auseinander, tragen dort, wo die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann Masken und machen auch alle bestehenden und neuen Ideen mit, die irgendwelchen Idioten eingefallen sind, denen einer abgeht, wenn sie andere einschränken können.

Ich konnte heute im Homeoffice gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte, geht der RKI Vize daraufhin sogar noch weiter und verkauft uns die katastrophale Situation der letzten Wochen als lebenswert und etwas, womit man doch super leben konnte. Nein, Herr Schaad, konnte man nicht! Auch wenn das für sie und den spaßbefreiten Bundesgesundheitsminister gelten mag, es gibt Menschen in dieser Republik, die Spaß am Besuch von Veranstaltungen, Kneipen und Clubs haben. Da hilft es auch wenig, wenn sie uns die Sache dadurch schmackhaft machen wollen, dass die Menschen in anderen Demokratien wie Spanien und Frankreich noch nicht einmal vor der Tür Sport treiben durften. Sollen wir am Ende noch dankbar sein, dass wir bei einer Corona Infektion nicht weggesperrt werden, wie in China oder gar erschossen, wie in Nordkorea? Vielleicht bin ich inzwischen zu sensibilisiert, aber konnte es wirklich Zufall sein, dass eine Stunde später Hamburgs Bürgermeister Tschentscher fast genau denselben Wortlaut verwendet hat: ´Seht auf Frankreich und Spanien und seien sie froh, dass die Deutschen noch zum Sport vor die Tür durften`. Zwischen den Zeilen: ´Das geht auch schlimmer, wenn ihr nicht spurt!´.

Auch sonst werden die Formulierungen in den Medien immer allgemeiner. Die Reporter reden nicht mehr von dem kurz- und mittelfristigen Leben mit Corona, sondern immer öfter ohne Zeitangabe von Infektionen allgemein. Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute, neben dem üblichen Dankessermon an zweifelhafte Adressen in Kurzarbeit, keine Zeitangabe gemacht, als er uns aufforderte auch weiter die Regeln zu beachten. Aber um was zu erreichen? Ich habe heute eine angebliche Studie gelesen, die berechnet, wie lange ein Corona Toter noch gelebt hätte, wäre er nicht infiziert worden. Ich komme mir vor wie bei ´Kentucky Fried Movie-Hilfe für die Toten´. In der Komödie der frühen 70er wird angeprangert, dass trotz aller wissenschaftlichen Forschung der größte Mörder der Nation immer noch der Tod ist. Was bitte sind das für Studien? Es ist bislang keiner gesund gestorben und viele würden heute noch leben, wenn sie keinen Krebs bekommen hätten, nicht besoffen mit dem Auto verunglückt oder beim Selfie-schießen von der Klippe gefallen wären. Man kann bis zu einem gewissen Grad Vorsorge betreiben, aber das rechtfertigt doch nicht, dass wir, vor lauter Prävention, zukünftig untersagt bekommen in Freiheit zu leben.

Da die Gefahr besteht, dass diese Erkenntnis irgendwann doch noch zwischen zwei Katzenvideos beim Restvolk ankommen könnte, müssen natürlich sämtliche Plattformen geschlossen werden, auf denen sich der Widerstand formieren könnte. Vor diesem Hintergrund macht es plötzlich erschreckend viel Sinn, warum Bund und Länder seit Tagen versuchen Protestierende in Deutschland zu kriminalisieren und heute begonnen haben offen über den Umgang mit den Demonstrationen zu diskutieren.

 

Es wird immer klarer, dass geplant ist die Uhren niemals wieder zurückzudrehen auf Normalzeit. Vielleicht sollten die braven `stay at home´-Bürger angesichts solcher Aussichten langsam mal darüber nachdenken, ob da draußen wirklich nur rechte Hetzer und krude Verschwörungstheoretiker rumkrakelen. Da stehen auch still und wenig aggressiv ganz normale Leute rum, die vielleicht nur ein diffuses Unwohlsein in der aktuellen Gemengelage verspüren, dass hier etwas komplett falsch läuft.