Gegendarstellung

Die Diskussion um eine absolute und uneingeschränkte Ausgangssperre reißt nicht ab. Heute wurde wieder berichtet, dass ein weiterer Deutscher am Corona Virus gestorben ist. Es handelt sich um einen 58jährigen mit einer entsprechenden Vorschädigung, der zur sogenannten Risikogruppe gehörte. Soweit, so schrecklich!

Es dauerte genau bis zur nächsten Nachrichtensendung, da erdreistete sich schon der erste Berufene, diesen Schicksalsschlag, den ein solcher Verlust für die Angehörigen darstellt, umgehend als Vehikel zu nutzen um sich mit der Verbreitung seiner  beschissen falschen Ansichten öffentlich zu produzieren. Stellt sich dieser Trottel doch allen Ernstes voller Pathos hin und beschuldigt alle, die noch vor die Tür gehen, einer Mitverantwortlichkeit an diesem Todesfall.

Scheinbar kann man es nicht oft genug wiederholen. Die aktuellen Maßnahmen wurden und werden getroffen, um die Durchseuchung der Bevölkerung auf eine Geschwindigkeit zu reduzieren, die es den medizinischen Einrichtungen ermöglicht, allen Betroffenen, bei denen die Infektion mit dem Corona Virus lebensbedrohlich wird, die notwendige Pflege zukommen zu lassen. Dies ist zurzeit absolut gewährleistet, denn die Zahl der ernsthaft erkrankten Personen liegt noch weit unter denen der verfügbaren Beatmungsplätze.

Man hat immer noch nicht verstanden, dass es nicht möglich ist eine Ansteckung zu vermeiden, sondern allenfalls zu verlangsamen. Bis ein Impfstoff entwickelt ist, werden sich aller Erfahrung nach über 80% der Bevölkerung infiziert haben und nur der Zeitpunkt ist variabel. Wie kann sich also in diesen Tagen, in denen die Versorgung aller Corona Patienten zu 100% gesichert ist, jemand öffentlich erdreisten solche Thesen zu verbreiten? Es werden bis zum Ende der Krise bedauerlicherweise noch viele Menschen sterben, aber es wird nicht daran liegen, dass sie alleine oder zweit das Haus verlassen haben.

Selbst wenn Menschen glauben in guter Absicht zu handeln, wenn sie wissentlich falsche Zusammenhänge bilden, um korrekte Aussagen zu adressieren, so handelt es sich  um eine unseriöse Berichterstattung, die wie immer den Teil der Zuhörerschaft verunsichert, die sich aufgrund ihrer geistigen Kapazitäten leider nicht so leicht eine eigene Meinung bilden können. Auch im vorliegenden Fall kann somit davon ausgegangen werden, dass hier weniger ein ethisch fragwürdiger Versuch unternommen wurde wichtige Botschaften zu verbreiten, sondern es wie so oft um egoistische Effekthascherei und Selbstdarstellung auf Kosten eines tragischen Todesfalles geht. Leider ist dieses Verhalten auch in Zeiten des Corona Virus selten die Ausnahme und meist die Regel.

Dem Fernsehsender, den ich hier ungenannt lasse, ist immerhin zeitnah aufgefallen, dass es bisweilen besser ist nicht jeden Schrott ungeprüft zu senden. Während alle noch so unwichtigen Details zum Virus zurzeit in Dauerschleife ausgestrahlt werden, wurde dieser Rohrkrepierer offensichtlich umgehend aus dem Programm genommen.